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Neu auf schwatzgelb.de: Romantik als Schimpfwort (BVB)

FourrierTrans, Dortmund, Donnerstag, 04.08.2016, 11:51 (vor 2822 Tagen) @ Scherben

Ich kann mit dem Text nur wenig anfangen. Man nehme allein zwei Stellen:

Kurz gesagt: wann haben wir Fans eigentlich der Emotionalität im Fußball Adieu gesagt?

Ich habe mich das hier ja auch in mehreren Artikeln schon gefragt. Aber nicht hinsichtlich der Frage, welche Spieler kommen und gehen dürfen und wohin man ins Trainingslager fahren darf und wohin nicht, sondern hinsichtlich der Frage, warum man momentan im Stadion das Gefühl hat, dass der Fußball auf dem Platz irgendwo zwischen "war immer schon da" und "störendes Beiwerk" changiert.

Kein Mensch von uns ist BVB-Fan geworden, weil der BVB eine klare Haltung zum Thema "Menschenrechte" hatte oder weil beim BVB nur total nette Jungs aus der eigenen Jugend auf dem Platz standen, sondern wegen des Spiels unten auf dem Rasen. Es wäre schön, wenn wir dieses Thema wieder in den Vordergrund rücken könnten. Denn von dieser Art von Emotionalität hängt letztlich alles ab. (Und insbesondere findet man in der Vereinsführung vielleicht auch wieder mehr Gehör, wenn dort das Gefühl herrscht, mit den Fans an einem Strang zu ziehen.)

Dennoch muss man sich aber auch mit dem, wie der Verein sich entwickelt und wie sich die Führung verhält, "identifizieren" können oder zumindest einigermaßen auf einer Linie liegen. Erst einmal ganz wertfrei gesagt.
Ich denke es gibt schon viele Dinge die einem Fan, der wirklich wegen dem Fußball zur Borussia gekommen ist, mittlerweile teilweise sehr unangenehm sind.

Mir tun eher die Leute leid, die meinen, sie hätten alles verstanden und könnten Fußball mit Regeln und kühler Logik erklären. Weiter kann man sich nämlich nicht von einem ursprünglichen Wesen entfernen.

Was soll das ursprüngliche Wesen des Fußballs sein? Wirklich Anhänger, die sich ein relativ kompliziertes Geflecht von Verhaltensregeln aufbauen, oder nicht vielleicht doch Spieler, die versuchen, das nächste Spiel zu gewinnen, und Verantwortliche, die versuchen, dafür die bestmöglichen Voraussetzungen zu schaffen?

Historisch gesehen geht es natürlich um Letzteres. Wie alt ist eine nenneswerte Fankultur? Natürlich ist Fankultur wichtig, und ich will auch nicht Erfolg um jeden Preis, aber man sollte das Drumherum nicht zum eigentlichen Wesen erklären.

Für mich ist das ursprüngliche Wesen des Fußballs der Sport und die daraus entwickelte persönliche Nähe zu einem Verein, sofern man nicht selbst kickt. Der Fußball entwickelt sich weiter, sicherlich, dennoch muss man sich die Frage stellen, wieviel "vom ganzen Drumherum" eigentlich noch im Entferntesten mit dem Sport zu tun hat. Die hier auch kürzlich diskutierte Umfrage des Vereins rund um den Heimspieltag, spricht da durchaus auch Bände.

Wir sind doch momentan schon in einem Stadium der Kommerzialisierung (in der 1. Bundesliga, speziell bei den Clubs des oberen Tabellendrittels) angekommen, das für jeden, der wirklich wegen Fußball ins Stadion kommt, ziemlich unerträglich ist. Wer das leugnet, redet sich die Situation schön oder ist halt eben einer von den Zuschauern, die nicht primär wegen des Fußballs ins Stadion gehen, was natürlich auch völlig legitim ist.
Wir sind hier sicherlich noch lange nicht am Ende angekommen, sollte man weiterhin alles nach dem Motto "ist halt so, wir wollen ja weiterhin mithalten" akzeptieren, werden wir in 10 Jahren ganz andere "Zustände" vorfinden. Wer mal in den USA, beispielsweise, bei einem NFL Spiel war, der wird wissen was ich meine. Ein kleiner Blick nach England zeigt den nächsten Schritt, aber nicht den letzten. Es gibt noch so viel Geld zu verdienen mit dem Fußball in Europa, nur die "konservativen" Fans stören da noch.


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