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Neu auf schwatzgelb.de: Romantik als Schimpfwort (BVB)

FourrierTrans, Dortmund, Donnerstag, 04.08.2016, 12:37 (vor 2816 Tagen) @ Scherben
bearbeitet von FourrierTrans, Donnerstag, 04.08.2016, 12:49

Wir sind doch momentan schon in einem Stadium der Kommerzialisierung (in der 1. Bundesliga, speziell bei den Clubs des oberen Tabellendrittels) angekommen, das für jeden, der wirklich wegen Fußball ins Stadion kommt, ziemlich unerträglich ist. Wer das leugnet, redet sich die Situation schön oder ist halt eben einer von den Zuschauern, die nicht primär wegen des Fußballs ins Stadion gehen, was natürlich auch völlig legitim ist.


Oder besitzt einfach nur ein funktionierendes Langzeitgedächtnis.

Wer zwischen 1998 und 2003 auch nur einmal einen Fuß in das Westfalenstadion gesetzt hat, weiß, dass wir uns aktuell in einem Stadium befinden, indem man ganz entspannt ins Stadion gehen kann, ohne einer großen Werbeveranstaltung beizuwohnen. Es flimmert ein bisschen Werbung über die Videoleinwand, ab und zu ist aus Sponsoringgründen jemand von irgendeiner Firma zu Gast, und Norbert Dickel muss ein paar Mal den falschen Namen des Stadions sagen. Das war es.

Wenn ich mal an früher erinnern darf: Zusätzlich von all dem, was ich gerade gesagt habe (vom falschen Namen mal abgesehen, aber den gibt es jetzt auch schon seit 2005), kam DJ Ötzi aus den Boxen, gab es Busrennen in der Halbzeit und on top eine vollzählige Aufzählung des Sponsorenpools ("Champion Partner") vor Spielbeginn. Dazu gab es kein von Fans orgainisiertes und wirklich informatives Vorprogramm und generell deutlich weniger Rücksicht und Interesse auf die Belange der Fans.

Je länger ich darüber nachdenke: Mir ist wirklich nicht klar, wie man überhaupt auf die Idee kommen kann, im Moment sei es im Stadion relativ scheiße. Es ist eigentlich relativ gut.

Also ich bin erst so ab den anfänglichen 2000er Jahren regelmäßig auf unserer Stehtribüne. Alles davor habe ich meist mit meinem Vater auf Sitzplätzen erlebt, an manches kann ich mich nur noch bedingt erinnern.

Meinem subjektiven Empfinden nach, hat sich die Situation schon gewandelt. Eher hin zur Kommerzialisierung. Gut, wir hatten mal so einen Evonik Banner vor der Süd, der dann zum Glück aufgrund der Proteste irgendwann verschwand, es lief mal Ötzi in der HZ. Ist sicherlich alles richtig. Aber jetzt geht man halt in den Signal-Iduna-Park, wird schon meilenweit vor den Drehkreuzen mit Merchandising-Artikeln von (offiziellen) Ständen bombardiert, glänzt schon gefühlt von der Saarlandstraße aus das riesige Fandingsbums vor der Nordtribüne und soll als Fan darüber entscheiden, ob eine "Kiss-Cam" eine geeignete Bereicherung wäre.
Ich hab keine Option und verbringe internationale Spiele häufiger mal auf Sitzplätzen. Das Publikum dort ist ein völlig anderes, als ich es aus Kinder- oder frühen Jugendtagen kannte. Ich habe in den letzten 3-4 Jahren bei den internationalen Spielen nahezu alle Tribünen + Ecken "bereist". Fragt man da die Sitznachbarn, woher sie die Karte haben, ist die Antwort fast immer "Vom Kunden" oder "Von der Firma".
Da wo vor 2 Jahren noch ältere Leute von einem großen Fanclub aus einer Nachbarstadt meines Heimatortes saßen, ist nun die drölfte Lounge/Loge (Turkish Airlines) "ansässig". Die Fanclub-Leute sitzen jetzt ganz oben in einer Ecke.
Kann man alles gut oder schlecht finden, aber kommerzialisierter ist es sicherlich.


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