schwatzgelb.de das Fanzine rund um Borussia Dortmund
A- A+
schwatzgelb.de das Fanzine rund um Borussia Dortmund
Startseite | FAQ | schwatzgelb.de unterstützen
Login | Registrieren

Wir haben ein Luxusproblem... (BVB)

Götz, Donnerstag, 04.08.2016, 12:27 (vor 2823 Tagen) @ Redaktion schwatzgelb.de

Nein, eigentlich sind es mehrere. Zunächst einmal ist da die Tatsache, dass der BVB ein Umfeld hat, dass Fußball auf eine für viele andere Regionen Deutschlands extreme Weise atmet, spricht, denkt, kurz: lebt. Klar, auch in Mainz, Hamburg, Berlin, München oder Bremen geht man am WE zum Fußball, lebt diesen enthusiastisch aus, teilweise auch fanatisch. Aber so wie hier im Ruhrgebiet allgemein, wo der Wechsel Götzes zu den Bayern jede Kassiererin beim Dortmunder Netto um die Ecke in Gespräche mit den Kunden verwickelt, beim Hausarzt das unterschriebene Trikot aus der Meistersaison '95 überm Counter hängt und jeder mindestens 3 oder vier Leute in seiner Nachbarschaft kennt, die ne Dauerkarte haben oder auch ständig zu Auswärtsspielen fahren, dass ist schon speziell.

Dann ist da das was in den Jahren mit Jürgen Klopp passiert ist. Machen wir uns nichts vor: Das muss ein Umfeld und ein Verein erstmal verkraften, und zwar auf mehreren Ebenen. Zum einen wird voraussichtlich nichts nochmal so schön wie es in dieser Zeit war, was bei denen die dabei waren natürlich immer einen schalen Geschmack hinterlässt. Zum anderen zwingt der Erfolg dieser Jahre den Club bzw. seine Verantwortlichen in eine Position, wo er/sie versuchen muss/müssen entweder mit "den großen" Clubs mitzuhalten und dieses abgeklärte Spiel ein stückweit mitzugehen oder man bewusst davon Abstand nimmt. Aber wie soll man letzteres vermitteln? Der Erfolg hat an vielen Stellen Wachstum entweder generiert oder potenziert, dessen Geist man kaum noch oder teilweise auch gar nicht in die Flasche zurück bringt. Man schaue sich nur einmal an, wie die Zahl der Mitglieder in den Klopp-Jahren fast schon exponentiell angewachsen ist. Das führt zu Spannungen wie bei jeder "Firma" die zu schnell wächst, wo man plötzlich morgens in die Cafeteria kommt und nur noch 10% der Leute kennt, die aber genauso mitreden wollen wie diejenigen, die sich schon die Uhr für 25-jährige Jubiläum abgeholt haben. Viele von denen, welchen die Romantik abhanden gekommen scheint, waren meiner Wahrnehmung nach auch schon bei der Fast-Pleite dabei, gehen also von "zu Tode betrübt" nach "himmelhochjauchzend" und wieder zurück in etwas mehr als 10 Jahren - das hinterlässt Spuren.

Mit anderen Worten: Ich kann beides verstehen, sowohl die "Sascha"- wie auch die "Scherben"-Fraktion.


Antworten auf diesen Eintrag:



gesamter Thread:


1233934 Einträge in 13687 Threads, 13784 registrierte Benutzer Forumszeit: 27.04.2024, 05:27
RSS Einträge  RSS Threads | Kontakt | Impressum | Nutzungsbedingungen | Datenschutzerklärung | Forumsregeln