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Neu auf schwatzgelb.de: Romantik als Schimpfwort (BVB)

Schleicheisen, Anner Rur ohne "h", Donnerstag, 04.08.2016, 13:22 (vor 2793 Tagen) @ Redaktion schwatzgelb.de

Ich finde den Artikel ganz ausgezeichnet weil er vieles aufgreift was auch ich so empfinde.

Der Begriff "Romantik" ist ja hier oft Stein des Anstosses, ich kann das gut mit "Gefühlstiefe" ersetzen was zB im Duden das erstgenannte Synonym ist- also dasselbe bedeutet.

Natürlich hat Romantik im wesentlichen eine irrationale Dimension aber genau das ist doch der Treibsatz, der grosse Emotion, das komplette Durchdrehen beim Ansehen eines irren Spiels, erst möglich macht.

Und natürlich ist der Sport das- vorgebliche- Hauptereignis. Für mich- und wohl die meisten Teilnehmer hier- ist aber eben Borussia noch viel mehr, je nach individueller Ausprägung und Gefühlslage sogar fast ein Lebensgefühl.

Jedenfalls für mich. Mir passieren da merkwürdige Sachen die mir sonst nur im Umgang mit "echten Menschen" passieren- ein merkwürdiger Stolz wenn die Elf zu einem wichtigen Spiel auf den Rasen geht. Obwohl ich ja gar nix dazu beitrage und ergo eigentlich nicht stolz sein kann. Fassungslosigkeit wenn ein Herr Hummels nicht versteht warum man ihn nicht nur nicht versteht sondern plötzlich für einen Vollidioten hält :-) So Sachen halt.

Und das gerät mir zur Zeit gelegentlich ein wenig abhanden. Und die für mich entscheidende Frage ist die: wofür steht Borussia über den Fussball hinaus. Ist da überhaupt noch was? (oder jemals gewesen?)

Was ist der "Sinn" der Veranstaltung?

Wenn es "nur" <<durch sportlichen Erfolg auch Geschäftserfolg und damit Erträge generieren>> ist wäre mir das zu wenig.

Und je länger ich darüber nachdenke ist für mich das Wichtigste: Identität stiften!

Unvergessen das Wunderjahr als auch die Blauen mal ein bisschen Erfolg mit ihren "Eurofightern" hatten und plötzlich das "Ruhrpott" genau so von den Rängen kam wie zuvor im Westfalenstadion- so ein bisschen Balsam für die Seele der Region oder so.

Und wenn das dann plötzlich austauschbar wird weil die Spieler jedes Jahr durcheinander gewürfelt werden wie nix Gutes, man nie weiss welchen Spieler man beim nächsten Stadionbesuch nochmal zu sehen bekommt oder ob er plötzlich nen besseren "Traum" hat oder flugs aussortiert und abgeschoben wird?

Nach Faktenlage vielleicht verständlich und/ oder normal, für mich mittlerweile nervtötend (da kauf ich mir extra einen Miki Flock aufs Trikot um ihm Mut zu machen und ein Jahr später isses dann nutzlos :-) ).

Und wer nun sagt "Geschäft ist Geschäft und Sport/ Fussball gehört nunmal dazu" lässt sich vielleicht durch den geschätzten Herrn Jacobi ein bisschen nachdenklich machen. Der wird von der Stiftung "leuchte auf" (die mit vergleichsweise mickrigen 500.000 Eus in drei Jahren gemessen an den absurden Summen im Spiel ruhig ein bisschen mehr reinwerfen könnte :-) ) im letzten Geschäftsbericht zitiert:

"Die Qualität eines Fussballvereins zeigt sich darin, wie er seinen sozialen Aufgaben gerecht wird"

Und das ist Borussia nämlich an allererster Stelle, noch vor Arbeitgeber, Wirtschaftsunternehmen GmbH und Co KGaA unn wat weiss ich: ein Fussballverein.

Und KEIN Wirtschaftsunternehmen.

Sag ich mal so romantisch.

Tschuldigung für den langen Text.


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