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Sagt was ihr wollt über einen Diemantensvenni ... (BVB)

koom, Donnerstag, 21.08.2025, 16:23 (vor 121 Tagen) @ Tutti

Ich versuche da immer "relativ" auf dem Boden zu bleiben.

Ein großes Problem ist natürlich, dass das Scouting heute extrem viel weiter und größer ist als bspw. vor 20 oder gar nur 10 Jahren. Du hast jetzt mittlerweile viele große Firmen wie Opta, Goalimpact & Co. die bis runter in den Jugendfußball oft schon Daten erfassen und dort auch (vermeintliche) Rohdiamanten entdecken.

Es ist nicht mehr so, dass du einen feisten Scout in Brasilien hast, der dort aufs Dorf fährt und den nächsten Ronaldo entdeckt, den sonst keiner kennt. Eher ist es so, dass er schon aufs Dorf fährt, aber nen Ordner für 5-6 Spieler hat, die dort und in der Nähe gerade kicken und betrachtet sie mal live, um einen Eindruck zu bekommen von dem, was die Zahlen ansonsten vermitteln. So Sachen wie Körpersprache, Präsenz, Verhalten abseits des Balles - also die weichen Faktoren.

Weil heute dann quasi jedes relevante Talent frühzeitig auf den Zetteln steht, hast du deswegen schon so Bieterschlachten, wo schon 7-8stellige Summen festgezurrt werden. Wo dann Vereine wie eben Chelsea, aber auch andere sich die Rechte sichern, dass sie den 12jährigen dann 4 Jahre später verpflichten dürfen und so nen Mist. Das ist die Realität.

Und oftmals kommt es bspw. wie bei Martin Oregard, der sich praktisch jeden Verein weltweit aussuchen konnte. Und dann erstmal lange "gescheitert" ist, weil der Sprung vom Jugendkicker zum Stammspieler recht groß ist. Mittlerweile ist der auch angekommen, aber da lag auch ein ordentlicher harter Weg...

Aber mal konstruktiv:

Ich will andeuten, vielleicht hat unser Scouting Luft nach oben. Vielleicht müssen wir (wieder) mutiger werden auch außerhalb von Europa Talente zu verpflichten.

Naja, das BVB Scouting verpflichtet ja auch schon von "ausserhalb", zumindest bei den Talenten. Beim Hauptkader überwog zuletzt (evtl. von Sammer so instruiert) die Verpflichtung von fertigen, deutschsprachigen und eher robusten Spielern. Aus meiner sicht spricht aber wenig dagegen, auch weltweit zu suchen, aber da kommen natürlich neue Schwierigkeiten mit. Andere Sprache ist schon ein Problem, aber auch Mentalität. Holst du einen "günstigen" Youngster, dann landet der mit Millionengehalt in ner Großstadt - was macht er dann? Da hängt ein potentieller Rattenschwanz von Problemen dran, für den man gewappnet sein muss.

Daher mein Verweis darauf, wie lässt sich die Eingewöhnungszeit für so einen Spieler erleichtern?

Die Basis von vielen ist der Job in dem Fall. Gerade ein junger fremdsprachiger Spieler braufht viel Sicherheit. Beim BVB gab es aus meiner Sicht diese auf dem Spielfeld lange nicht. Da turnten gestandene Weltmeister und CL-Sieger teils vogelwild herum, hatten keine Staffelung und suchten selbst Hilfe. Wie soll da ein junger Spieler helfen? Zuletzt funktionierten dann nur so Eigendynamiker wie Bellingham und Haaland, die aber im Grunde nur nen Ball brauchen und dann sind sie glücklich. Die "brauchen" keine Mannschaft um gut auszusehen. Aber wenn sie ne Mannschaft haben, sind sie noch besser. Das ist die Sorte Spieler, die Real oder ManCity gerne holt. Aber diese Spieler sind Ausnahmen.

Die meisten anderen Spieler sind "einfache" Arbeiter. Die brauchen nen Zulieferer und Abnehmer, die brauchen Zusammenarbeit in Offensive und Defensive, Verlässlichkeit. Unter Kovac gabs das wieder und plötzlich wandelt sich das Bild von "alle weg außer X" zu "an sich guter Kader, aber wir brauchen 1-2 Leute noch". Alles nur, weil Kovac für Ordnung sorgte.

Und das braucht ein junger Spieler. Dafür ist jetzt ne Grundlage da.

Und wenn es dann im Job läuft und man sich da abgeholt fühlt, kriegt man die anderen Probleme auch hin. Aber es wird auch Fälle geben, wo man erstmal einen "privat" abholen und hinkriegen muss, bevor er im Job "frei" ist. Am Ende des Tages sinds halt alle keine Maschinen, sondern Menschen. Auch wenn sie Millionengehälter bekommen.


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