Danke (Politik)

Knarz Pellworm, DO-Hörde, Samstag, 06.07.2024, 14:13 (vor 533 Tagen) @ Melange

ich wohne in berlin-neukölln, direkt an der sonnenallee, seit 15 jahren, laut medien gefährlichste gegend berlins (polizeistatistisch ist es die eberswalder str im prenzlauer berg weil der bfc dynamo dort seine heimspiele austrägt): ich bin noch nie überfallen worden, ich werde nicht angemacht oder beklaut. kürzlich ist meine einkaustüte geplatzt. mir wurde beim einsammeln geholfen und ein beutel geschenkt. ich laufe gleich durch den görli zu frreunden und werde vermutlich von dealern angesprochen, ein freundliches nein, danke wird das gespräch beenden.

aber gefühlt haben alle angst.

Ein großes Dankeschön für diesen Beitrag. Fühle ich total.

Meine 2 Cents zum Thema :

Ich wohne seit 27 Jahren zwar „nur“ in Dortmund- Hörde, nutze aber seit jeher die öffentlichen Verkehrsmittel zur „Fortbewegung“, ausdrücklich auch abends/nachts oder in „verrufenen“ Gegenden wie der Nordstadt. Auch ich bin noch nie überfallen worden, ich werde nicht angemacht oder beklaut; gelegentlich werde ich nach nem Euro ( gebe ich nie ) oder nach ner Zigarette ( gebe ich immer ) gefragt. Auf gewissen Wegen wird man mit hoher Wahrscheinlichkeit von Dealern angesprochen, ein freundliches „nein, danke“ beendet zuverlässig das Gespräch.

Aufgewachsen in einer „kleinen Großstadt“ in den 80ern, war es wesentlich schlimmer; dort wurde man tatsächlich halbwegs regelmäßig von Gruppen von ( meist alkooholisierten, meist deutschen ) jungen Leuten angemacht/angesprochen/angerempelt o.ä. , so dass häufig nur durch einen kurzen Vollsprint die Eskalation vermieden werden konnte.

Und ja, das Alter spielt wahrscheinlich eine Rolle dabei. Mehr als offensichtlich ist allerdings, dass seit einigen Jahren gezielt Angst und Hass in unsere Gesellschaft eingetragen werden.

LG