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Toni Kroos: Deutschland ist nicht mehr das Land, das es einmal war (Politik)

TeePee, NRW, Samstag, 06.07.2024, 11:59 (vor 533 Tagen) @ istar

Mannheim, Bad Oeynhausen und vor ein paar Tagen ist in oder vor einem Dortmunder Fitnessstudio jemand niedergeschossen worden. Hintergrund sind laut Medien Konflikte im Clan-und Rockermilieu. Anschließend ist die Großfamilie mit 150 Mann an der Unfallklinik aufgetaucht.

In einem Land mit über 80 Millionen Einwohnern. In einer Zeit, in der jeder Vorfall breitgetreten und tage- und wochenlang in den asozialen Medien rauf- und runterdiskutiert wird.

Das Prinzip kennt man aus den USA, wo man seit Jahrzehnten im Fernsehen von morgens bis abends live mit irgendwelchen Verfolgungs- und Verbrecherjagden berieselt wird. Die sind in diesem Riesenland zwar oft hunderte Kilometer entfernt, aber es fühlt sich trotzdem irgendwie so nah an und so ein kleines bisschen unwohl in seiner Haut fühlt man sich schon. Da ist man dann schon froh über die Waffe in der Nachttischschublade. Sicher ist sicher.

Ich war damals in Miami, als dieser Schulbus mit den 13 Kindern entführt wurde. Man konnte schon von weitem anhand des Pressehubschrauberschwarms am Himmel sehen, wo der Bus sich gerade befand und wo er hinfuhr. Die komplette Entführung konnte man live auf jedem Fernseher, in jedem Restaurant, in jeder Bar, in jedem Friseursalon der Stadt verfolgen, selbstverständlich inklusive des spektakulären Endes und des finalen Rettungsschusses. Und so geht das da jeden Tag, rund um die Uhr. Wie soll man da nicht paranoid werden?

Wenn Du den ganzen Tag zugeballert wirst mit schlechten Nachrichten, entwickelst du mit der Zeit ein gewisses Unwohlsein, ein Unbehagen, obwohl dich die große Mehrzahl dieser Nachrichten nicht mal mittelbar betrifft. Und das hat halt auch hier zugenommen, hier eben eher befeuert durch Social Media. Das, was bei den Amerikanern damals das Fernsehen (und hier eher undenkbar) war, sind inzwischen die sozialen Medien. Jede Meldung wird aufgebauscht, hunderttausendfach verbreitet, diskutiert und breitgetreten. Das macht was mit der Wahrnehmung.


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