schwatzgelb.de das Fanzine rund um Borussia Dortmund
A- A+
schwatzgelb.de das Fanzine rund um Borussia Dortmund
Startseite | FAQ | schwatzgelb.de unterstützen
Login | Registrieren

Fußballer und Politik: Deutschland lernt es auch nicht mehr (Politik)

Timo_89, Samstag, 06.07.2024, 14:11 (vor 533 Tagen) @ Alones

Prof. Dr. Toni Kroos, der sein Geld damit verdient, gegen einen Ball zu treten, macht sich also Sorgen um Deutschland. Also das Land, dem er vor 10 Jahren oder so den Rücken zugekehrt hat, weil ihn Real Madrid noch mehr mit Geld zuscheißt. Toni Kroos ist irgendwie um seine Töchter besorgt und entdeckt den Feministen in sich. Ist klar. Derselbe Toni Kroos, der kein Problem damit hat, mit Fly Emirates-Aufschrift aufzulaufen, weil ja in den VAE bekanntlich die Frauenrechte so hochgehalten werden. Die Kohle nehmen sie halt alle gerne. Und selbst wenn es in den deutschen Fußgängerzonen überall Bunga-Bunga-Migranten-Partys nach Berlusconi Vorbild geben würde, müsste sich unser Toni darüber ohnehin keine weiteren Gedanken machen, weil seine Töchter ohnehin nichts davon mitbekommen würden. Die werden isoliert in ihrem luxuriösen Reichenghetto aufwachsen, fernab von den Alltagssorgen normaler Menschen. Der ist so weit von der realen Welt entfernt, wie man das nur sein kann.

Das ist doch wieder eine reine Kritik an der Person, die eine Aussage getätigt hat, anstatt auf die Aussage an sich einzugehen. Kann man machen, ist aber irgendwie auch ziemlich dünn. Zumal du Kroos hier sehr einseitig darstellst.

Kroos wechselt also von München, wo er nicht geschätzt wurde, rein des Geldes wegen nach Madrid? Nicht für die einmalige Chance bei Real Madrid eine Ära zu prägen? Nicht für die Chance am Karriereende 34 Titel in der Vita stehen zu haben? Nicht für das Leben in Spanien, was er sehr schätzt, seine neue Heimat?

Alles nur des Geldes wegen? Im Podcast, den du vermutlich nicht gehört hast, spricht er übrigens auch darüber, wie wichtig das Sportliche und das Gewinnen für ihn ist. Dass er sehr viel mehr Geld noch hätte verdienen können, vor allem in Saudi Arabien oder sonst wo. Wollte er nicht, will mehr Zeit mit der Familie verbringen, er macht frühzeitig Schluss.

Wenn es eine Branche in der Welt gibt, die sich den moralischen Bullshit komplett schenken kann, dann ist es der Fußball. Verkommenheit, Gier und Anstandslosigkeit gehören hier doch zum guten Ton. Leute wie Neven Subotic sind die komplette Ausnahme. Aber klar, lasst uns Toni Kroos zu einer Art moralischer Instanz aufbauen. Der kickende Fußballphilosoph, der sich den Problemen der kleinen Leute annimmt.

Nur weil er mehr Geld verdient als wir alle hier, darf er seine Meinung jetzt nicht mehr äußern? Wie kommst du dazu ihm diese abzusprechen?

Deutschland lernt es einfach nicht mehr. Lasst den Fußball einfach nur Fußball sein, und die Politik einfach nur Politik. Aber wirklich kein Schwein sollte die Meinung von Toni Kroos zu irgendwelchen gesellschaftlichen und politischen Themen interessieren. Nichts, aber auch wirklich gar nichts, qualifiziert ihn sowohl auf der moralischen als auch auf der Fachebene dazu, ihn ernstzunehmen. Oder soll ich jetzt glauben, dass ihn das Kopfballtraining bei Real Madrid zu einem Migrationsexperten gemacht hat?

Fußball ist immer politisch, habe ich nicht zuletzt auch hier im Forum immer wieder gelesen. Gott sei Dank definierst nicht du, wer sich für welche Meinungen von anderen Menschen interessieren darf und wer nicht. Die Meinung von Toni Kroos ist genau so viel oder wenig wert wie deine oder meine.


Antworten auf diesen Eintrag:



gesamter Thread:


1516831 Einträge in 16283 Threads, 14350 registrierte Benutzer Forumszeit: 21.12.2025, 17:15
RSS Einträge  RSS Threads | Kontakt | Impressum | Nutzungsbedingungen | Datenschutzerklärung | Forumsregeln