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Merz wandelt auf rechten Pfaden: Heimat, Patriotismus und Leitkultur (Politik)

Timo_89, Freitag, 01.03.2024, 10:49 (vor 663 Tagen) @ arnaud

Das ist absolut richtig. Weil es an dieser Stelle - und als Replik auf den Ausgangspost - so gut passt, erlaube ich mir hier noch einmal die Aussage von Frau Lemke von den Grünen zu zitieren, als es darum ging, dass CDU Politiker teilweise auf den Demos nicht "erwünscht" waren:

"Das ist ein Unterschied und ich bin bei Ihnen und würde das auch offen sagen, dass die Demonstrationen nicht gegen Rechts sind. Sie sind gegen Rechtsextremismus und gegen Verfassungsfeinde. Das müssen wir hinbekommen. Im politischen Spektrum rechts zu stehen ist etwas völlig nicht zu beanstandendes. Das ist völlig in Ordnung. Es ist eine Einstellung, die sich Menschen zuschreiben. Aber diese Trennung müssen wir hinbekommen und klarstellen."

BVB-Forum / Timo_89

Wir tun alle gut daran keine duale und vergiftete Polarisierung wie in den USA zu befeuern. Der Ausgangsbeitrag hat leider in keiner Weise inhaltlich versucht zu differenzieren, sondern nur versucht Friedrich Merz und die CDU zu stigmatisieren.

In Deutschland waren 1990 noch knapp 80% der Menschen der Auffassung, dass man seine Meinung frei äußern konnte. Heute sind es noch 40% und die Kurve fällt weiter rapide ((Zeit) - das ist einfach keine gute Entwicklung, weil manche Leute sich zurückziehen, sich nicht mehr als Teil des Ganzen fühlen, sich Fronten aufbauen. Und dann sieht es so aus, wie es heute eben schon teilweise aussieht und aus den USA bekommen wir eine Idee, wie es in 5-10 Jahren aussehen könnte.

Wenn man jetzt den Begriff Heimat nicht mal mehr als konservativer Politiker "ansprechen" darf, dann stößt man wieder vielen Menschen vor den Kopf. Für mich ist Heimat mein Geburtsort, mein Studienort, mein Wohnort. Für mich ist das Deutschland und ich finde so viele Dinge in diesem Land auch wirklich toll und weiß, dass ich privilegiert bin, hier zu leben. Es gibt natürlich auch vieles was ich nicht gut finde. Diese Dinge darf man verändern, gestalten, gemeinsam mit allen Menschen, die hier leben. Zum positiven für die Gemeinschaft und da finde ich auch als jemand, der eher der CDU nahe steht, dass die grünen hier wichtige Themen angestoßen haben.

Für viele Leute heißt doch Heimat schlicht und ergreifend Zuhause. Wenn ich nach Reisen ins Flugzeug steige und wieder hier bin, dann freu ich mich einfach. Ich habe viele Länder dieser Welt gesehen und in Deutschland läuft immer noch vieles gut bzw. besser als woanders. Viele Leute, die mal 6-12 Monate reisen waren, sagen z.B. im Grunde alle, sie freuen sich so sehr auf Schwarzbrot in der Heimat. Es sind oft auch die kleinen Dinge. Die Nachbarn, die Freunde, die bekannten Orte.

Eine positive Grundhaltung zum Leben, zum eigenen Umfeld finde ich nicht verkehrt und sogar wichtig um die Veränderungsprozesse, die auf Deutschland zukommen, positiv zu gestalten. Kluge Konservative verstehen, dass das Leben immer Veränderung bedeutet und gestalten sie aktiv mit. Kluge Progressive verstehen, dass man die Leute bei Veränderungen mitnehmen muss und nicht überfordern sollte in Geschwindigkeit und Umfang. Jürgen Trittin sagte z.B. gestern bei Lanz, dass der Wesenskern der Grünen Partei "veränderungswütig" sei, und dies auf ein veränderungsmüdes Land träfe. Am besten versucht man gemeinsam beide Gruppen (Konservativ und Progressiv) in der Mitte zusammenzubringen, bei einer Geschwindigkeit, die für alle passt. Und man hört auf, die Veranstaltungen der Grünen zu blockieren, das ist scheisse und man hört auf, in allem was etwas konservativ ist, sofort Nazis und Verfassungsfeinde zu sehen.


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