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FAZ: "Das Russische abwürgen" (Politik)

Will Kane, Biosphärenreservat Bliesgau, Dienstag, 01.03.2022, 13:52 (vor 1386 Tagen) @ Freyr

ich habe mal nachgesehen worauf sich das bezieht. Und es gibt wohl tatsächlich ein neues Gesetz. Natürlich weit weg von um Leben fürchten und Nazi-Regime

Wikipedia:
"Kurz nach der Abwahl Poroschenkos wurde ein neues Sprachgesetz verabschiedet, zunächst mit einer Übergangsfrist. Diese lief im Januar 2022 aus. Durch das Gesetz soll die russische Sprache aus der Öffentlichkeit verdrängt werden. Behörden, aber auch Dienstleister allgemein dürfen Russisch im wesentlichen nicht mehr verwenden. Faktisch komme das Gesetz zudem einem Verbot der russischen Sprache in Pressepublikationen gleich"

wikipedia ist aber wohl in diesen Zeiten eine semigute Quelle. Aber bei der FAz gibt es auch einen Artikel

https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/ukraine-neues-sprachgesetz-soll-das-russische-zurueckdraengen-17736397.html

"Vor drei Jahren beschlossen, tritt in der Ukraine ein neues Sprachgesetz in Kraft. Es soll das Russische zurückdrängen, schafft aber neue Probleme für Verlage und die russischsprachige Kritik an Putin."

Schade dass der Kampf auf Kosten der Bevölkerung geführt wird

"Leidtragende sind russischsprachige ukrainische Schriftsteller und Wissenschaftler, deren Tätigkeitsfeld stark eingeschränkt wird. Aber auch traditionell russischsprachige Städte wie Charkiw, Dnipro oder Odessa, dem Präsident Wolodymyr Selenskyj entstammt, werden vom Westen des Landes kulturell assimiliert.
Ein Hauptgrund für das Gesetz war zweifellos der Anspruch von Präsident Putin, „Schutzherr“ rus­sisch­sprachiger Ukrainer zu sein. Doch nun sei die Ukraine das erste Land, das Pressepublikationen in einer konkreten Sprache faktisch verbiete, klagt der in London lebende russische Journalist Oleg Ka­schin. Das Gesetz sei nicht zuletzt ein Schlag gegen ukrainische Medien, die auf Russisch Putin und dessen Ukrainepolitik kritisierten und als russische Gegenöffentlichkeit eigentlich Schutz verdient hätten."

Man sägt die russischsprachige Kritik ab, so dass vielen russischsprachigen Menschen nur die Putin-Propaganda bleibt. Wie dumm ist das

Ob das Sprachengesetz dumm war, lässt sich diskutieren. Klug war es in dieser Form aus meiner Sicht jedenfalls nicht.

In der Ukraine herrscht seit Jahren Krieg mit über 10.000 Toten und den russischstämmigen Separatisten im Osten der Ukraine hat dieses Gesetz immer wieder Nahrung gegeben. Es ist schon erstaunlich mMn, dass dieses Gesetz in der öffentlichen Diskussion im Westen kaum eine Rolle spielt und gespielt hat. Immerhin sind an die 40% der ukrainischen Staatsbürger russischsprachig, in der Hauptsache im Osten des Landes. Dabei handelt es sich keineswegs nur um russischstämmige Bürger.

Das Bildungsgesetz muss hier hinzugerechnet werden. Dieses betrifft auch andere Minderheiten im Lande, insbesondere die Karpatenungarn im äußersten Westen des Landes. Die ungarische Regierung hat dieses Gesetz auch prompt zu Propagandazwecken genutzt. Ob es klug war, dass dieses Gesetz aus dem Westen Unterstützung bekommen hat, lässt sich ebenfalls diskutieren.

Die Ukraine war seit ihrer Unabhängigkeit 1991 kulturell ein gespaltenes Land und sie war es auch vorher schon. Keiner der politischen Akteure hat in meinen Augen mit Augenmaß gehandelt, um ein für alle Bevölkerungsgruppen akzeptablen modus vivendi zu finden.


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