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Angst vor britischer Mutation wirklich gerechtfertigt? (Corona)

CLM, Berlin, Sonntag, 17.01.2021, 18:57 (vor 1167 Tagen) @ Gargamel09

Ich studiere gerade ein wenig die Zahlen in verschiedenen europäischen Ländern und dabei fällt auf, dass - abgesehen von Spanien - die Infektionszahlen derzeit (wahrscheinlich bedingt durch den jeweiligen Lockdown) überall in Europa teils deutlich sinken. Seit einer knappen Woche nun auch in Deutschland. Nach dem hier die Nachmeldungen und Nachwirkungen von den Feiertagen zu einem Anstieg der Zahlen geführt hatten, fallen diese seit vergangenem Montag leicht und seit Mittwoch deutlich. Die 7-Tages-Inzidenz hatte vor einer Woche noch einen Wert von 175 und liegt aktuell bei 149. In den letzten 4 Tagen waren es immer mindestens 5000 Infizierte weniger als am gleichen Tag der Vorwoche. Dass lässt grundsätzlich erstmal hoffen. Ein fast ebensolches Bild lässt sich in Italien, Frankreich, Holland oder Österreich beobachten.

Aber nun argumentiert man - wahrscheinlich zurecht - mit der Gefahr durch die britische Mutation. Manche sprechen von 50% erhöhter Ansteckung, manche von 70%. Die Zahlen in UK explodierten förmlich zwischen Mitte Dezember und Anfang Januar. Die Inzidenz stieg dort innerhalb von 4 Wochen von 160 auf 630. Anfang Januar wurde in dort ein neuer Lockdown verhängt und die Schulen geschlossen. Und dies scheint nun Wirkung zu zeigen, denn auch in UK gehen die Zahlen seit einer Woche kontinuierlich und deutlich zurück. Innerhalb von 7 Tagen sank die Inzidenz von 630 auf 512. Die täglichen Infektionen von knapp 60000 im Wochenmittel auf aktuell 48500 im Wochenmittel. Das zeigt recht deutlich, der Lockdown wirkt.

Wenn nun diese neue Variante wirklich so viel ansteckender ist, ist es umso beeindruckender, dass durch diese "simple" Maßnahme auch diese Mutation kein weitere Ausbreitung (Vergrößerung der Zahlen) hat. Man könnte ja annehmen, dass sich innerhalb der Familien diese Variante weiter ausbreitet, trotz Lockdown.

In Deutschland wurden ja bereits Fälle dieser Mutation nachgewiesen. Der Unterschied zu den Engländern ist aber, dass sie hier bereits im Lockdown und bei geschlossenen Schulen ankommt und sich nicht wie auf der Insel erstmal ein paar Wochen frei ausbreiten kann. Wenn ein (harter) Lockdown also auch gegen diese Mutation genauso gut wirkt, wie vorher, dann müssen wir hier momentan relativ wenig Angst haben. Natürlich muss der Lockdown in dieser Form beibehalten werden. Das ist klar. Aber eine weitere Verschärfung ist aus meiner Sicht nicht notwendig. Denn erst jetzt zeigt sich wirklich die Wirkung, die durch die Weihnachtsfeiertage und Silvester komplett verwässert wurde. Ich gehe davon aus, dass der Trend auch in den nächsten Tagen anhält und wir demnächst auch wieder nur 4-stellige Infektionszahlen an einem Tag sehen werden (was seit Ende Oktober nicht mehr der Fall war). Auch ohne weitere Verschärfung.


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