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Kommunikation (Corona)

BoisII, Sonntag, 17.01.2021, 17:00 (vor 1194 Tagen) @ TerraP

Da stimme ich zu: In so einer Krise gibt es häufig keine in allen Belangen beste Lösung. Es gilt immer, viele Interessen abzuwägen. Zum Zeitpunkt einer Entscheidung hat man häufig auch noch nicht alle Informationen zur Verfügung, sodass es sehr schwierig ist, zur "global" besten Lösung zu kommen (selbst wenn man Kriterien hat, die diese optimale Lösung charakterisieren). Dies sollte man bei allen Entscheidungen der Politik immer im Hinterkopf haben und auch nicht vorschnell urteilen. Niemand trifft in so einer Krise nur optimale Entscheidungen. [Aufgrund der teilweise fehlenden Informationen träfe dies sogar auf den perfekten Politiker zu, der nur "wissenschaftlich" ohne Einfluss von eigener Karriereplanung, Wahlen etc. entscheidet.]

Was mich persönlich mit am meisten stört, ist in diesem Kontext die Kommunikation. Subjektiv habe ich häufiger in dieser Krise wahrgenommen, dass Politiker "falsche" Entscheidungen relativieren wollten, z.B. indem reflexartig gesagt wurde, dass sich viele ja auch nicht an die Regeln (bzw. Empfehlungen) halten. Der Umgang mit Fehlern ist hierbei für mich eines der größten Probleme in der Politik. Die zurzeit geltenden Einschränkungen der Grundrechte funktionieren nur, solange es genug Vertrauen bei den Leuten zur Politik gibt, dass dies gerechtfertigt ist. Dies wird meiner Meinung nach durch das nicht vorhandene Zugestehen von Fehlern stark torpediert. Warum appelliert ein Bundespräsident nur permanent an die Bevölkerung, sich noch weiter einzuschränken, ohne ganz deutlich zu sagen, dass z.B. beim Lockdown rückblickend falsche Entscheidungen getroffen worden sind, die Leben gekostet haben? Warum tut ein Herr Spahn in jeder Talkshow immer noch so, dass die Impfbeschaffung super gelaufen ist, obwohl jeder weiß, dass es doch aus verschiedenen Gründen deutlich gehakt hat?

Allgemein hat da die Politik (und insbesondere die EU) auch meiner Meinung nach ein großes Problem mit Transparenz. Warum kann man nicht Protokolle von z.B. den Schaltungen öffentlich machen? Dann kann jeder nachvollziehen, dass nach bestem Wissen und Gewissen abgewogen worden ist. Man würde sehen, wer zunächst nicht mehr als drei Milliarden für Impfstoffe ausgeben wollte. Bei den Impfverträgen dürfen/durften ja nicht mal die gewählten EU-Parlamentarier Einblick nehmen. Das geht nicht.


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