schwatzgelb.de das Fanzine rund um Borussia Dortmund
A- A+
schwatzgelb.de das Fanzine rund um Borussia Dortmund
Startseite | FAQ | schwatzgelb.de unterstützen
Login | Registrieren

Die Zerstörung der CDU - die Nachspielzeit (Sonstiges)

Ulrich, Donnerstag, 23.05.2019, 15:28 (vor 1798 Tagen) @ stoffel85

Die (ausbleibenden) Reaktionen dieses Forums,zeigen ja deutlich, dass ganz vieles Wahres in diesem Video steckt. Die CDU (für mich hier nur beispielhaft für die SPDs,AfDs, Grünen oder FDPs) hofft das jetzt irgendwie auszusitzen, da sie dem logischerweise kaum was entgegenbringen können. Ja, der Junge mag einem optisch oder redetechnisch nicht passen,dennoch hat er halt Recht.

Nein, das Problem ist, um sich wirklich kompetent zu dem Video äußern zu können, muss man es nicht nur gesehen haben. Man muss zudem noch einiges an Hintergrundinformationen einholen. Alles in allem dürften dabei ein paar Tage draufgehen.

Ich hatte es mir größtenteils angesehen, mein Eindruck war, in vielen Punkten hat der Autor grundsätzlich recht, in einigen wohl nicht. Aber er vereinfacht an vielen Stellen doch sehr stark, und teilweise schwingt er geradezu die Keule.

Parteien sind komplexe Gebilde. Sie funktionieren nicht per Anweisung von oben nach unten. Man findet in ihnen Personen,die unterschiedlichste Interessen verfolgen. Die Fassung von Beschlüssen ist immer auch ein Balance-Akt. In der Regel kommen dabei Kompromisse heraus, vielfach nicht zufriedenstellende.

Dazu kommt, dass unser Parteiensystem immer mehr erodiert. Lange Zeit gab es in der Bundesrepublik mit CDU/CSU und SPD zwei große Blöcke. Dazu kam die FDP als Zünglein an der Wage. Wer regierte, das entschieden im Grunde die Liberalen. Später kamen die Grünen hinzu, dann die Linke und zum Schluss die AfD. Um die Mehrheit im Bundestag zu bekommen, bedarf es heute entweder einer schwarz-roten oder einer schwarz-grün-gelben Koalition. Es kommen Partner zusammen, die doch sehr unterschiedlich sind. Das erschwert die Kompromissfindung nochmals. Am Ende läuft es ab wie beim BVB unter Tuchel. Einen Spieler darf sich der Trainer aussuchen, den nächsten dann der Vorstand. Eine schlagkräftige Mannschaft bekommt man so aber nicht zusammen.

Was ich mich frage ist, ob die "etablierten" Parteien eigentlich gar nicht schnallen,dass die jungen Leute ihre potentiellen Wähler der Zukunft sind? Das ist so himmelschreiend dämlich, aber anderseits für die meisten Politiker auch absolut logisch. Sich schön fett machen, in ihrem Mikrokosmus funktionieren, ihren Kindern das Nötige, nicht nur finanzielle, Kapital an die Hand geben und sich so vom großen Rest distinguieren (über das Großbürgertum müssen wir in dem Zusammenhang ja gar nicht reden).

Andererseits machen sich aber auch viele junge Leute keine Gedanken darüber, wie die Welt der Politikerinnen und Politiker aussieht. Das ganze kann auch durchaus noch härter ablaufen, dies sieht man z.B. in Frankreich. Macron hat durchaus einige Fehler gemacht, es entstand der Eindruck, er sei vor allem ein Präsident für "die da oben". Der Funke, der das ganze aber zündete, war die Erhöhung der CO2-Steuer für Treibstoffe. Dabei ist doch die Bekämpfung des Klimawandels eigentlich etwas positives.

Natürlich kann man sagen "Wählt nicht CDU!", "Wählt nicht CSU!", "Wählt nicht SPD!", "Wählt nicht AfD!". Letzteres muss man sogar sagen, wenn man auch nur einen Funken Anstand hat. Das Problem ist aber, die anderen machen es vermutlich auch nicht besser. Einige sogar mit ziemlicher Sicherheit schlechter.


Antworten auf diesen Eintrag:



gesamter Thread:


1232951 Einträge in 13676 Threads, 13773 registrierte Benutzer Forumszeit: 24.04.2024, 07:38
RSS Einträge  RSS Threads | Kontakt | Impressum | Nutzungsbedingungen | Datenschutzerklärung | Forumsregeln