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Zu spät vielleicht. Vor allem aber falsch. (Sonstiges)

Balin, Dienstag, 29.01.2019, 12:42 (vor 1914 Tagen) @ Blarry

Eine Diskussion im falschen Thema ist grundsätzlich nicht besonders vernünftig. Die Verkehrstoten auf der Autobahn und davon die Teilmenge der Zu-Schnell-Fahrenden fallen in der Gesamtbilanz viel zu wenig ins Gewicht. Von was für einer Größenordnung reden wir denn da? Zwei Prozent der Gesamttoten? Ganz davon abgesehen ob es überhaupt einen messbaren Unterschied macht, ob man mit 130 oder 180 in ein Stauende heizt. Da ändert sich nur, ob der Fahrer hinterher als grobe oder feine Bratwurst in die Theke kommt. Und davon abgesehen ist selbst ein Zwei-Tonnen-Volvo mit 200 km/h in Sachen kinetischer Energie ein feuchter Fliegenfurz gegen einen 40-Tonner bei 80.

Nehmen wir doch mal den heutigen Spon-Artikel über zwei Autobahnteilstücke in Brandenburg und NRW:

Teilstück Brandenburg:
62 Kilometer, 2002 von unbeschränkt auf 130 km/h
Unfälle 1999-2002: 654
Unfälle 2002-2005: 337
Verletzte 1996-2002: 1850
Verletzte 2002-2008: 799
Tote 1996-2002: 38
Tote 2002-2008: 19

Beim Teilstück in NRW ist es leider nicht ganz so schön aufgeschlüsselt, dort hatte es vor 2017 9 Tote gegeben, nach Einführung des Tempolimits keinen mehr.

Ein Tempolimit hat also durchaus konkrete Auswirkungen. Die Frage bleibt weiterhin, wie viele Tote ist uns das Fahren ohne Limit wert?

Dein Beispiel mit dem Stauende ist übrigens ziemlicher Unfug. Ja, auch bei 130 km/h hab ich gute Chancen anschließend dem (Fußball-)Gott entgegenzutreten, bei 180km/h ist die Chance aber deutlich höher. Und gerade bei modernen Fahrzeugen hält eine Fahrgastzelle sehr viel aus, auch bei Tempo 130 km/h. Zudem lässt du den, auf den du auffährst außer Acht. Für den ist es nämlich ein noch größerer Unterschied, ob du ihm mit 130 oder 180 in die stehende Karre knallst. Zum einen vom Aufprall von dir, zum anderen vom Aufprall auf das Fahrzeug vor ihm.

Wenn die statistische Wahrscheinlichkeit, dass alle Unfallbeteiligten den Aufprall überleben (ACHTUNG: REIN FIKTIVE ZAHLEN) von 25% (bei 180) auf 35% (bei 130) steigt, dann hast du bei 100 Fällen mit jeweils zwei Beteiligten 20 Tote weniger.


Dabei haben wir noch gar nicht von der Schwere der Verletzungen gesprochen, die natürlich auch sinkt. Und gerade bei schweren Polytraumen sind Langzeitfolgen fast immer dabei.

LKW sind ein anderes Thema, das sich aber auch langsam entwickelt.


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