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Kohleausstieg bis 2038 leider vie zu spät...jemand anderer (Sonstiges)

Ulrich, Montag, 28.01.2019, 07:16 (vor 1914 Tagen) @ Jan80

Der Kohleausstieg ist löblich, aber leider in Deutschland nicht sinnvoll umsetzbar. Durch den völlig verrückten Ausstieg aus der Atomenergie (Strategie über Bord geworfen, weil in Japan ein Kraftwerk von einem Erdbeben und einem Tsunami rasiert wird) würden damit die beiden Hauptenergiequellen wegbrechen. Man muss berücksichtigen, dass Strom aus Wind und Sonne im Vergleich völlig minderwertig ist, weil er halt nicht konstant fließt. Die Speichertechnologien stehen nicht in der notwendigen Menge und Qualität zur Verfügung, um das zu kompensieren. Bleiben also Strom aus Gas und Strom aus dem Ausland.(Oder bauen wir die Biomasse aus und verfeuern Mais?) Ich frage mich wie viele Gaskraftwerke denn in den nächsten Jahren gebaut werden sollen? Das müssten ja hunderte sein. Am Ende kaufen wir Strom aus maroden französischen Kernkraftwerken und polnischen Kohlekraftwerken zu und zahlen dabei drauf.

Schon lange bevor Deutschland (wohlgemerkt im zweiten Anlauf, bereits unter Rot-Grün hatte es einen im Einvernehmen mit den AKW-Betreibern getroffenen Ausstiegsbeschluss gegeben) begonnen hatte, aus der Atomenergie auszusteigen war bei Fachleuten bekannt dass insbesondere die deutschen Siedewasserreaktoren der Konvoi-Baureihe konstruktionsbedingt große Sicherheitsrisiken hatten. Diese wurden dann in einer Computersimulation bestätigt: Forscher warnen vor porösen Altmeilern

Stromspeicher gibt es sehr wohl, und das bereits seit einem dreiviertel Jahrhundert. Einer davon steht in Herdecke, das Koepchenwerk. Zudem gibt es sowohl im Alpenraum als auch in Norwegen sehr viele Speicherkraftwerke. Von Norwegen nach Dänemark und den Niederlanden gibt es bereits HGÜ-Leitungen, es fehlt aber noch ein ausreichend dimensioniertes Leitungsnetz vor allem in Deutschland. Ist das vorhanden, dann könnte man in den Alpen und in Norwegen wenn genügend Wind- oder Solarstrom in das europäische Netz eingespeist wird die Wasserkraftwerke ausstellen, bei Flaute würde man dann vermehrt Strom aus Wasserkraft einspeisen. In einem weiteren Schritt kann man viele dieser Speicherkraftwerke zu Pumpspeicherkraftwerken aufrüsten, teilweise ist dies bereits geschehen.

Speicher der nächsten Generation stehen bereits in den Startlöchern, der Energieversorger EWE beispielsweise plant die erste größere Redox-Flow-Pilotanlage: ingenieur.de/technik/fachbereiche/energie/die-groesste-batterie-welt-entsteht-in-salzstock/. Zudem arbeitet man an Konzepten wie dem Natrium-Ionen-Akku. Der hat zwar eine geringere Speicherdichte als der Lithium-Ionen-Akku, ist aber potentiell spürbar preisgünstiger.

Gleichzeitig soll natürlichen das E-Auto massiv gefördert werden. Wo kommt denn die dafür erforderliche Energie her? Auch Gas? Es sollte einem zu denken geben, dass Deutschland mit seiner Strategie weltweit ziemlich alleine steht. Aber ist klar, die anderen sind alles hirnlose Umweltsünder. Gegen uns deutsche Bessermenschen sehen die halt alt aus. :)

Alleine steht Deutschland auf dem Gebiet keineswegs da, ganz im Gegenteil. Wir haben aber auf vielen Gebieten der regenerativen Energieerzeugung einen deutlichen Vorsprung vor anderen Staaten. Den gilt es zu verteidigen und wenn möglich auch auszubauen. Weltweit ist das der Markt der Zukunft.


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