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Kohleausstieg bis 2038 leider vie zu spät...jemand anderer (Sonstiges)

Kulibi77, Dienstag, 29.01.2019, 00:08 (vor 1908 Tagen) @ Ulrich
bearbeitet von Kulibi77, Dienstag, 29.01.2019, 00:16

Was Frankreich angeht, so hat die Mehrzahl der Reaktoren mittlerweile etwa 35 bis 40 Betriebsjahre auf dem Buckel. Sie sind am Ende ihrer Lebensdauer angekommen. Ein Teil von ihnen weist zudem massive Sicherheitsrisiken auf. Die EDF ist hoch verschuldet, es ist völlig unklar wie sie die Kosten für Rückbau, Endlagerung und den anstehenden Ersatz der Kraftwerkskapazitäten schultern soll. Neu ans Netz gegangen sind in den letzten 20 Jahren nur vier Reaktoren.

Der Steuerzahler wird es bezahlen.

China und die USA sind Nuklearmächte, sie benötigen Material für ihre Atomsprengköpfe. Bei den Chinesen muss man die Anzahl der Reaktoren zudem in Relation mit der Bevölkerungszahl sehen. Was den Bau angeht so zieht man das als im Energiebereich noch immer zentralistisch organisierter Staat auch durch, dort haben vielfach noch alte "Betonköpfe" das Sagen. In den USA allerdings dürfte es anders aussehen. Dort packen die Kaufleute AKWs wegen der riesigen notwendigen Investitionen nur ausgesprochen ungern an. Da kann Donald Trump noch so sehr locken.

Das Diktaturen bei dieser Technologie einen "Vorteil" haben ist unbestritten. Trotzdem wird der Anteil der Kernenergie an der weltweiten Energieerzeugung, trotz wachsenden Verbrauch, steigen. Von daher ist es nunmal falsch zu sagen es gebe einen weltweiten Trend zum Ausstieg. In den USA hat Trump die AKW-Besitzer ja von allerlei Kosten befreit, weswegen die Rechnung nun wieder anders aussieht. Das Ziel ist ganz klar mehr Atomenergie. Teilweise auch vom Staat finanziert, aber von privater Hand betrieben.

Und zahlreiche kleinere Staaten streben nach Atomwaffen. Das dürfte auch der Grund für arabische Staaten sein, auf Nuklearanlagen zu setzen. Gerade dort könnte man schon heute durch Kombination von Photovoltaik und bereits existierenden Speichertechnologien oder thermosolaren Anlagen Strom ähnlich preisgünstig produzieren.

Die dual-use Kapazität ist natürlich ein entscheidender Faktor. Und wir befinden uns nunmal in einer Welt der atomaren und konventionellen Aufrüstung. Es wird wieder so massiv aufgerüstet wie seit dem Kalten Krieg nicht mehr und andere wollen das Spiel mitspielen. Von daher sind globale Aussagen zu einem Rückgang der Nukleartechnik doch etwas zu optimistisch. Und ein anderer entscheidender Faktor ist auch ein allgemeiner Trend dazu, dass im Westen technische Großprojekte jeder Art notorisch weder in Zeit noch im Kostenrahmen realisierbar sind. Das hat aber nicht nur mit der Nukleartechnik zu tun.

PS: Nach dem Ende des INF-Vertrags werden wir in den nächsten 10-15 Jahren die Wiederkehr der Atomtests in den USA/Russland sehen. Da würde ich heute schon Geld drauf setzen. Denn beide wollen vollkommen neue Systeme entwickeln, die ganz einfach Tests brauchen und nicht mehr nur auf Ergebnissen von Technologien und Tests von vor 30-40 Jahren beruhen können.


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