Mögliche Folgen dieser Transferstrategie (BVB)

geronimo09, Iserlohn, Donnerstag, 10.08.2017, 19:28 (vor 3061 Tagen) @ Jones

Vorab, diesen Weg den wir gehen, quasi die erste Anlaufstelle sein zu wollen für die Hochtalentierten dieser Welt, oder wie Aki sagen würde die Hotshots, ist vermutlich für einen Verein wie der BVB, die niemals in die Top 5 in Europa kommen wird, wahrscheinlich der Beste. Wirtschaftlich gesehen defintiv, sportlich mit hoher Wahrscheinlichkeit auch.

Aber, und das ist das was mir seit heute morgen durch den Kopf geht, für uns Fans, zumindest für mich, kann dieser Weg zu einer Entfremdung zur Mannschaft führen.
Es wird gar nicht möglich sein, dass sich Leute wie Dembele oder Mor (wenn er eine besser Entwicklung genommen hätte) oder welch Toptalent auch immer demnächst für uns 1-3 Jahre spielt, sich mit Borussia Dortmund identifiziert. Die wechseln zu uns, finden das hier alles ganz nett, wollen und werden sich weiterentwickeln und haben im Hinterkopf schon Real, Barca, hoffentlciht nicht Bayern...
Und das wird in 9 von 10 Fällen so sein. Ich bin mir inzwischen auch sicher das Pulisic maximal noch 2 Jahre hier spielt. Dann klopfen die Engländer an, wer auch immer, und er geht. Vllt würde er genauso eine Nummer wie Dembele abziehen. Vllt auch nicht, aber er weiß doch heute auch schon wo sein Weg hinführen soll.
Guerreiro wäre für mich der nächste Fall. Noch eine überragende Saison, ein Anruf von Barca und er weiß auch wie er sich entscheiden wird.
Mag alles nachvollziehbar sein, wirtschaftlich sämtliche Dimensionen sprengen, aber als Anhänger fällt es mir zunehmend schwerer mich mit diesen Jungs zu identifizieren.

Ich denke, wir müssen aufpassen. Die letzte Jahren haben uns mit Kloppo,Kehl!!, Kevin, Kuba, jetzt Manni Leute verlassen, die mehr als gewöhnlich an diesem Verein hängen.
Weide und Neven werden die nächsten sein. Pischu kommt in die Jahre, Schmelle und Nuri haben wenn sie fit bleiben wohl noch 3-4 Jahre. Und dann?
Ich bin froh Jungs wie Weigl und Bartra in der Truppe zu wissen. Ich habe bei den 2 den Eindruck das der BVB für sie mehr als nur eine Anlaufstelle ist. Ich glaube sie hängen schon nach ihrer Recht kurzen Zeit hier an dem Club und wollen hier was aufbauen bzw prägen.
Ich kann mich persönlich zb mit Gonzo identifizieren! Der ist ewig, trotz wie man hörter guter Angebote, in Leverkusen geblieben. Er wollte einfach nochmal was neues sehen, keinen Werksclub, einen Verein mit großer Fanbasis und ja Titel gewinnen. Ich nehme ihm ab das er das hier extrem cool findet.
Nicht zu vergessen Marco - Verletzungen hin oder her, er hätte mit Sicherheit schon zu dem einen oder anderen Top 5 Club gehen können.

Borussia ist was besonders. Ich glaube wir Fans sind was besonderes, die immer ein feines Gesprürr dafür haben wer sich hier reinhaut als gäbe es wirklich keinen Morgen und wer seine Egonummer abzieht etc. Der Verein sollte aufpassen, dass hier nicht irgendwann eine Mannschaft auf dem Platz steht, die zwar sportlich talentiert und einigermaßen erfolgreich ist, aber das was Borussia Dortmund ausmacht weder lebt noch vertritt.

Die Strategie führt aber auch noch zu anderen Folgen. Auf einen Dembele kommen mindestens vier Mors. Und wir sprechen nicht von Perspektivspielern, die froh sind, überhaupt beim BVB unter Vertrag stehen zu dürfen und die man für Kleingeld holt.

Wir reden von zwar sehr jungen, aber bereits von vielen Topvereinen umworbenen Spielern, die die Bodenhaftung oft schon lange verloren haben, für Ärger sorgen, wenn sie nicht spielen und die bereits erhebliche Transfersummen kosten.

Wechselfrequenzen von Leistungsträgern jährlich oder zweijährlich machen es unmöglich, einen stabilen Kader aufzubauen, der den von der Geschäftsführung geforderten und für den finanziellen Aufwand benötigten sportlichen Erfolg ermöglicht.

Ich sehe übrigens auch nicht, dass Batra noch längere Zeit bei uns spielen wird, das nur nebenbei.

Der von Dir angesprochene Aspekt der abnehmenden Identifikation mit einem stark fluktuierenden Kader ist auch für mich ein zunehmendes Problem.