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Der BVB - FC Augsburg - Analysethread (BVB)

Blarry, Essen, Mittwoch, 21.12.2016, 02:27 (vor 3293 Tagen) @ Redaktion schwatzgelb.de
bearbeitet von Blarry, Mittwoch, 21.12.2016, 02:34

Mitteilung an die fleischklopsige männliche Person Anfang bis Mitte 20 mit markantem Kurzhaarschnitt, sympathischer Bonnie-Tyler-Stimme und 360°-Bauchüberhang, die abwechselnd die Plexiglastrennscheibe im Sonderzug nach Duisburg für ein Schnitzel haltend gekloppt, Männer und Frauen in ihren 60ern als Hurensöhne betitelt und mit der Verve eines angeschossenen Keilers anspruchsvoll getextete Gedichte über einen Gelsenkirchener Vorortverein angestimmt hat:

Warum?
Du bist, Deiner Anwesenheit im Westfalenstadion nach zu urteilen, Anhänger des Ballspielvereins Borussia aus Dortmund. Findest Du darin nirgends etwas, worüber es sich zu freuen lohnt, was Dich stolz macht, worüber Du gerne redest? Definierst Du Dein Fan-Sein, gar Deine private Persönlichkeit, ausschließlich darüber, kein Blauer zu sein? Das ist traurig, und das sollte Dich auch traurig machen, denn Borussia hat auch Dir so unfassbar viel zu bieten. Ob Huntelaar oder Ebbe Sand schwul sind ist in erster Linie deren eigene Sache. Und, unter uns: es ist noch gar nicht so lange her, da hättest Du persönlich aus genau diesem Grund Probleme mit der Sittenpolizei bekommen, wenn Du Dich wieder einmal so zärtlich auf den Schoß Deines Kollegen setzt. Der ganz schön was aushalten muss, aber egal.

Du brüllst eine Frau an, die zwei Reihen weiter weg sitzt, weil sie als eine der wenigen im Zug den Schneid hat, Dich, der Du nicht mehr als ein Knilch bist, auf Deinen unter aller Sau auffindbaren Tonfall mit den anderen Reisenden anzusprechen. Eine Frau, die ich auf 40 Jahre mehr und 140 Kilo weniger als Dich geschätzt hätte. Du bist also der Meinung, dass es diese Frau ist, wegen der das Stadion tot sei. Ich bin auch nahezu eingeschlafen heute, war wie immer richtige Bibliotheksstimmung. Dein Land hat also den Krieg verloren, und als Dank dafür machen so Leute so keine Stimmung im Stadion. Ist natürlich einleuchtend. So wie Du der Meinung bist, dass Leute, die seit 40 Jahren ins Westfalenstadion gehen, so richtige Schalker Hurensöhne sind. Die sollen doch bitte zu Dir kommen und Dir vor Dir stehend sagen, was sie von Dir halten.

Sei froh, dass die es nicht tun. Das möchtest Du nicht.

Körperlich hast Du nichts zu befürchten. Seelisch hast Du aber Angst. Du weißt: wenn die alle mit Dir fertig sind, wirst Du derjenige sein, der weint. Weil Du groß und böse ausschauen willst, um Dein leeres Inneres zu verstecken. Du bist keine interessante Person. Wie gesagt, Du definierst Dich eher über Abgrenzung zu Anderen als über eine eigene Identität. Sowas macht der, der keine eigene Identität hat, weil ihm nichts einfällt, was ihn ausmachen könnte. Du bist zerbrechlich, und darum zerbrichst Du lieber andere, bevor sie Dir zu nahe kommen können. Du bist laut und prügelst auf Gegenstände ein, um Deinen Frust abzulassen. Keinen Frust über ein Unentschieden zum Jahresabschluss, sondern Frust darüber, dass Du morgen früh wieder in den Spiegel schauen und immer noch Du selbst sein wirst: eine schwache, langweilige, uninteressante, unreflektierte, in einfachsten Weltbildern feststeckende, emotional unterentwickelte Person, die darüberhinaus ihrer Hauptaktivität, dem Beleidigen ihrer Mitmenschen, in höchst primitiv-unbeholfener Weise ohne jegliche Kreativität nachgeht. Nicht einmal das kannst Du gut.

Wenn Deine Eltern wüssten wie Du Dich gehen lässt, sie würden sich schämen. Falls sie das nicht sowieso schon tun. Und wenn Du Dich nicht änderst, Du so weitermachst, Deine innere Leere weiter hinter Machogehabe verbirgst, Du irgendwann einmal Kinder kriegen solltest: genieße jede Minute, die Du mit ihnen hast. Bleibst Du nämlich der, der Du zu sein vorgibst, werden sie Dich verlassen, sobald sie können. Und Du wirst alleine und einsam alt werden. Das, wovor Du Dich am meisten fürchtest, weil Du weißt, dass es von der schiefen Bahn auf der Du rollst irgendwann einmal keine Abzweigung zur Glückseligkeit mehr geben wird. Und Du verpasst eine Ausfahrt nach der anderen.

Vielleicht kannst Du mehr sein als ein vulgärer, lauter, antisozialer Höhlentroll ohne Respekt, Anstand, Bildung und Idealen. Es liegt einzig und allein an Dir, mehr zu sein als der Dreck unter dem Stiefel der Gesellschaft und der Gemeinschaft, die wir Borussen nunmal sind.

Du bist keiner.


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