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Was fehlt: Ein gemeinsames Ziel und eine stimmige Geschichte (BVB)

RazzoRizzo, Outta Space, Samstag, 03.12.2016, 15:09 (vor 2720 Tagen) @ Scherben

Die Zielsetzung ist eine sportliche. Das war zuvor schon so, und daran ist auch schon BvM letztendlich gescheitert, auch wenn er versucht hatte, viele Dinge anders zu machen als zuvor Sammer, Skibbe oder andere. Man erinnere sich nur an das Heimspiel gegen Leverkusen 06/07.
Das hat sich seitdem auch nicht geändert, für meine Begriffe wurde Klopp nicht einfach nur wegen seiner Menschenfängerqualitäten installiert, sondern weil man sich - letztendlich zurecht - erhofft hatte, dass durch seine Fähigkeiten die Stadt und die Fans mit ins sprichwörtliche(und beim Auftritt 10/11 in München auch buchstäbliche) Boot zu holen der Verein davon sportlich profitieren könne. Der Verein ist seitdem in einer Weise gewachsen die eine Außenseiterrolle zumindest national nicht mehr zulässt. Dass dieser Zustand emotional nicht mehr so fordernd ist wie zuvor ist bedauerlich, aber folgerichtig. Klopp hatte seine Gründe, als er bei seinem Abschied davon sprach, keine unnötigen Vergleiche zu machen. Wir tun's aber, und das könnte sich als ein Kardinalfehler entpuppen.
Mit Tuchel wurde ein Nachfolger installiert, in den man die Hoffnung setzte, das sportliche Niveau der Mannschaft zu halten (Die Hinrunde 14/15 einmal ausklammert), wenn nicht sogar noch einmal nachhaltig anzuheben, und man entschied sich - zumindest für meine Begriffe - bewusst dagegen, einen Übungsleiter zu verpflichten, der sich als bestmöglicher Kloppimitator darstellt (meinetwegen Breitenreiter oder wer auch immer da gerade in der Liga herumrannte), denn wie schon gesagt, die Jahre 2008-2013 lassen sich emotional nicht wiederholen, dafür ist der Verein zu groß geworden.
Vor 2 Wochen hat man nach einer großen kämpferischen Leistung den FC Bayern schlagen können, unter der Woche dann in einem spektakulären Spiel Warschau mit 8:4 besiegt, nach dem - keine Frage - kläglichen Auftritt in Frankfurt zweifelt man jedoch sowohl die Fähigkeit der Mannschaft zu kämpfen wenn es denn sein muss (Offenbar - und hier spiegelt sich das Wachstum des Vereins implizit auch wieder - erkennt man eine große kämpferische Leistung der Mannschaft nur dann - im nachhinein - an, wenn sie letztendlich denn auch zum Erfolg geführt hat) als auch an der spielerischen Finesse. Sein wir doch mal ehrlich: Wenn wir nach jedem weiteren Rückschlag - und Rückschläge sind in unserer jetzigen Situation samt junger Spieler, Verletztenmisere undundund nur logisch und folgerichtig - eine Grundsatzdiskussion über die Person Tuchel, die Mannschaft und die Ausrichtung des Vereins führen müssen, dann ist Tuchel bereits gescheitert. Und das ist eben das Groteske an dieser Situation, denn nichts, was seit Saisonbeginn passiert ist, war oder ist außerhalb dessen was erwartbar war und ist, wenn er scheitert, dann scheitert er, weil wir ihn scheitern lassen wollen, weil wir offenbar nicht dazu in der Lage sind, uns von der Vergangenheit zu trennen, weil wir sie nicht als kostbare Erinnerung hegen, sondern sie Woche für Woche für Woche wiederholen wollen.
Wer auch immer der Nachfolger von Klopp geworden wäre, er hätte in jedem Fall einen ziemlich undankbaren Job übernommen. Und wir tun niemandem einen Gefallen, indem wir ihn noch undankbarer machen. Kurzfristig TT nicht und langfristig uns selbst und Borussia Dortmund nicht.
Und bitte erzählt mir nichts davon, dass im Fussball Vernunft eben manchmal gegenüber reiner Emotionalität oder der Sehnsucht nach solcher zurückzustecken habe, wir reden immer noch davon einen Menschen und die Arbeit die er leistet fair zu beurteilen. Das die nicht unbedingt jedem schmeckt ist eine Sache, ich habe da auch so meine Probleme mit der einen oder anderen Entscheidung, aber lasst es bitte nicht zu, dass sich im Umfeld eines Vereins eine emotional begründete Erwartungshaltung aufbaut, die mit den Ressourcen dieses Vereins, seiner Positionn im Leistungsgefüge der Liga und den Optionen auf dem Trainer- und Spielermarkt nicht mehr gedeckt werden kann.
Dann sind wir nämlich auf dem direkten Weg Richtung Blau.

Achso, zum OT: Ein gemeinsames Ziel ist vorhanden und eine stimmige Geschichte ergibt sich immer erst im Nachhinein.


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