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Transfers? Watzke: "Nicht jeden Wahnsinn mitmachen" (BVB)

markus, Samstag, 09.08.2025, 17:04 (vor 128 Tagen) @ Sascha

Ich halte einfach schon die Analogie Krebserkrankung und Behinderung für komplett falsch in diesem Zusammenhang.


Da liegst du aber falsch. Bösartiger Krebs führt in der Regel zu einem GdB von mindestens 50. Somit liegt eine anerkannte Schwerbehinderung vor.


Du brauchst mir darüber wirklich nichts erzählen, ich habe dazu in der Familie schon mehr als genug Erfahrungen gehabt.

Aber letztendlich zeigt deine Argumentation ja schon einen Unterschied. Eine Schwerbehinderung ist Teil einer Krebserkrankung. Was aber auch heißt, dass der Krebs viel mehr ist. Während der Mensch mit einer Behinderung leben und sein Leben darauf einstellen kann, ist das Leben bei einer Krebsdiagnose an sich gefährdet. Es ist völlig unklar, ob eine Therapie Erfolg hat, wie lange sie andauert und ob die Krankheit zurück kommt.

Eine Behinderung, die aus einer potenziell tödlichen Krebserkrankung besteht, wäre für mich erst recht ein Argument, besonders sensibel damit umzugehen. Wie wirkt es denn, wenn man in so einer Situation eiskalt sagen würde: „Tut mir ja leid, aber du wirst nicht mehr gebraucht“?

Es ist zudem nicht völlig unklar, wie die Therapie verläuft. Das lässt sich untersuchen und anhand von Wahrscheinlichkeiten zumindest recht gut einschätzen. Hodenkrebs zählt zu den „besseren“ Krebsarten mit recht hohen Heilungschancen. Auch wenn es niemals eine 100% Garantie gibt.

Und selbst wenn nicht: Wo liegt das Risiko? Der Spieler wäre in diesem Fall dauerhaft arbeitsunfähig und würde den Verein nichts kosten. Das Thema Ablösesumme hatten wir ja bereits besprochen – diese würde stark sinken, da der abgebende Verein denselben Gedanken hätte und den Spieler als weniger wertvoll betrachten würde.

Am Ende sind die genauen Details für mein Argument jedoch nicht entscheidend. Das AGG sowie der Grundwertekodex sprechen sich klar für Inklusion und gegen Diskriminierung aus – und zwar unabhängig von der Art der Behinderung. Gerade Haller hat gezeigt, dass man auch nach einer solchen Erkrankung sportlich erfolgreich sein kann. Vielleicht hätten wir ohne ihn das „Endspiel“ gegen Mainz gar nicht erreicht. Das Problem war letztlich nur, dass wir dieses Spiel nicht für uns entscheiden konnten. Hätte Haller den Elfmeter verwandelt, würde die Geschichte heute vermutlich so lauten: Er hat mit voller Rückendeckung des BVB den Krebs besiegt und den Verein anschließend zur deutschen Meisterschaft geführt.


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