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So sicher wie das Amen in der Kirche... (Politik)

uwelito, Wambel forever, Mittwoch, 31.07.2024, 01:57 (vor 509 Tagen) @ Habakuk

Das Thema Guyana ist in der Tat insoweit heikel, weil im Grunde 100% der Bevölkerung der Meinung ist, dass es sich um venezolanisches Gebiet handelt. Wofür es eine Reihe von Argumenten gibt. Das typische Chaos eben, generiert durch den britischen Kolonialismus. Man kann auch davon ausgehen, dass eine Intervention des venezolanischen Militärs dort tatsächlich angedacht wurde. Allerdings wurde Maduro und Co schnell klar, dass das ein zweites Falkland werden würde -sein Endgame, wie damals für die Militärjunta in Argentinien.


Wenn ich mich recht erinnere, war der Falklandkrieg 1982 aber doch eher ein rein demontrativ-militärisches Unterfangen, mit dem die damalige Militärjunta versuchte Nationalismus zu schüren, um die eigene Macht zu erhalten - was letztlich in die Hose ging. Bei einem Einmarsch venezolanischer Truppen in Guyana stünden hingegen die dortigen Ölvorkommen im Vordergrund, mit denen Maduro hofft, die Staatskassen nochmal füllen zu können. Da klingt - platt gesprochen - eher nach einem zweiten Kuwait. Hier dürfte wohl auch langfristig großes Konfliktpotenzial bestehen, dass auch bei einem Sturz Maduros nicht verschwinden würde.

In jedem Falle gebe ich dir Recht, dass wir in vielen Regionen der Welt heute noch immer die Folgen des Kolonialismus ausbaden müssen, nicht nur des britischen.

Bezüglich der Falkland Inseln/ Malvinas hast Du recht. Wobei die argentinische Junta davon ausgegangen war, dass den Briten die Inseln für einen militärischen Konflikt nicht wichtig genug waren. In Guyana - das übrigens zum Commonwealth gehört - geht es natürlich um Öl. Aber auf das schielen nicht nur Maduro und seine Bande, sondern z.B. auch GB oder die USA. Die Briten kreuzten dort letztes Jahr mit einem Flugzeugträger und ein paar Fregatten auf, als das Thema heißer zu werden schien. Das war ein Wink mit der Zaunlatte. Es ist in meinen Augen vollkommen abwegig davon auszugehen, dass das Regime oder das Militär aus patriotischen oder ideologischen Gründen agieren würde, egal in welchem Kontext. Auch wenn man mit entsprechenden Diskursen die Bevölkerung mobilisiert. Es geht bei der aktuellen politischen und militärischen Elite um finanzielle Gier und Machterhalt. Deshalb glaube ich nicht, dass man sich auf irgendwelche Experimente einlässt. Eben weil es in der jüngeren Geschichte die Beispiele gab, wo militärische Abenteuer das Ende solcher Autokratien und Diktaturen eingeläutet haben.


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