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Todeszahlen - Daten und Altersstruktur (Corona)

Conny Kramer, Lünen, Samstag, 03.04.2021, 21:33 (vor 1729 Tagen) @ markus

Es geht hier nicht um die Gesamtzahlen, die deshalb rückläufig sind, weil die ü80 Personen geimpft sind, sondern um die Zahlen der jeweiligen jüngeren Altersgruppen.

Natürlich ging es bei obiger Aussage um die Gesamtzahlen. Und ja, wenn man unter Gesamtzahlen die Summe aller Verstorbenen sieht, dann wird die nicht sinken. Trotz Ostern ist davon auszugehen, dass die Zahl der Auferstehungen unter der Zahl zusätzlich Verstorbener bleibt.

Einigermaßen vernunftbegabte Menschen werden aber unter Todeszahlen die Toten pro Tag (oder gleitende Durchschnitte o.ä.) verstehen. Und diese Zahl kann, ist schon und wird weiter sehr wohl sinken. Dafür fehlte dir laut eigener Aussage die Phantasie und ich habe dir gezeigt warum das sehr wohl doch sein kann.

In den jüngeren Gruppen ist noch niemand geimpft. Da kann es noch gar keinen positiven Effekt geben.

Hat auch niemand behauptet.

Aber die Zahlen auf den Intensivstationen steigen. Da landen Patienten, die in Lebensgefahr sind. Und ein Teil von von ihnen wird sterben. Je mehr Menschen um ihr Leben kämpfen, desto mehr werden es nicht schaffen.

Alles richtig aber im Kontext der obigen Diskussion nicht relevant.

Die aktuellen Zahlen deuten nicht darauf hin. Du vergisst den Zeitverzug.

Doch, die Zahlen deuten sehr wohl darauf hin. Nein, den Zeitverzug vergesse ich nicht. Den kann man mit statistischen Methoden schätzen (zumindest ich kann das). Und auch unter Berücksichtigung des Zeitverzugs hätten die Todeszahlen (pro Tag bzw. beliebige gleitende Durchschnitte) schon längst wieder ansteigen müssen, wenn weiterhin die gleiche Beziehung zwischen neu positiv Getesteten und Verstorbenen gelten würde wie bisher. Diese Beziehung hat sich aber verändert, was ja auch vollkommen plausibel ist da nun zumindest ein großer Teil aus der besonders gefährdeten Altersgruppe geimpft ist. Es kann auch andere Faktoren geben, die diesem Effekt entgegenlaufen (z.B. eine höhere Sterblichkeit durch Mutationen oder einen höheren Zeitverzug zwischen Erkrankung und Todesfolge bei jüngeren Patienten). Hätte man Zahlen zur Altersstruktur der Intensivpatienten, so könnte man für diese Effekte schon recht gute Schätzungen abgeben. Momentan ist das mit den öffentlich verfügbaren Zahlen nicht möglich. Auf Basis der heute öffentlich vorliegenden Zahlen ist es sehr wahrscheinlich, dass die Todeszahlen (pro Tag) selbst bei steigenden Zahlen an neuen Fällen und/ oder Intensivpatienten wohl eher nachhaltig zurückgehen werden.

Der Anstieg auf den Intensivstationen wird sich weiter fortsetzen, denn noch macht in der Politik niemand Anstalten, den ganzen Irrsinn zu stoppen. Und selbst wenn man jetzt recht zügig handeln würde, ginge das noch einige Wochen weiter nach oben.


Der Anstieg hat sich aber in den letzten Tagen schon verlangsamt. Das so häufig zitierte "exponentielle Wachstum" (der positiv Getesteten) haben wir in der dritten Welle bisher noch nicht gesehen und die jüngsten Zahlen deuten darauf hin, dass es zumindest kurzfristig auch nicht kommen wird.


Auch das ist falsch.

Das ist nicht falsch, schon gar nicht "auch" weil auch sonst nichts falsch ist von dem was ich gepostet habe.

Das RKI hat bereits geschrieben, dass derzeit weniger getestet wird und nur 1/3 der Gesundheitsämter gestern Daten gemeldet haben. Und in den Wochen zuvor sind die Zahlen sehr deutlich gestiegen.

Ja, aber das steht meiner Aussage nicht entgegen.

Exkurs: jeder natürliche Wachstumsprozess ist exponentiell, die Frage ist nur wie groß der Exponent ist. Auch ein lineares Wachstum oder sogar ein Rückgang der Zahlen kann Ergebnis eines exponentiellen Prozess sein. Das was man aber gemeinhin mit "exponentiellem Wachstum" verbindet (und was dann durchaus dramatische, schwer kontrollierbare Konsequenzen für Gesundheitsversorgung etc. haben könnte) ist eine Entwicklung mit wachsenden Steigerungsraten. Eine solche Entwicklung gabe es aber zuletzt zu Anfang der zweiten Welle im Oktober.


Nein, die gab es auch in den letzten Wochen.

Nein, eine solche Entwicklung gab es nicht in den letzten Wochen. Sie hätte eventuell eintreten können, sie kann ggf. auch noch eintreten und es ist durchaus sinnvoll die damit verbundene Bedrohung einzuschätzen und ihr entgegenzutreten. Aber, es hat sich bisher in der dritten Welle bisher noch kein exponentielles Wachstum (im eigentlichen Sinne) in den Zahlen niedergeschlagen. Von ca. 15. Februar bis ca. 10 März gab es ein moderates lineares Wachstum („neue Fälle“) und von ca. 10. März bis ca. 28 März ein stärkeres lineares (aber nicht exponentielles im eigentlichen Sinn) Wachstum. D.h. in diesen Zeiträumen war die Wachstumsgeschwindigkeit ziemlich konstant bis auf die einmalige Zunahme um den 10. März herum (aber nicht kontinuierlich zunehmend, dem typischen Merkmal eines exponentiellen Wachstums). Seitdem ist die Wachstumsgeschwindigkeit abnehmend. Eventuell verfälscht durch Ferien u. Feiertage aber in jedem Fall bisher nicht exponentiell, da beißt die Maus keinen Faden ab.

Und genau deshalb steigen gerade auch die Zahlen auf den Intensivstationen.

Nein, nicht "genau deshalb" steigen die Zahlen auf den Intensivstationen. Die können auch als Resultat eines linearen Wachstums steigen und gemäß der verfügbaren Zahlen haben sie genau das getan.


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