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Nena aus Hagen (Corona)

Ravenga, In der Ruhr liegt die Kraft, Freitag, 26.03.2021, 04:36 (vor 1738 Tagen) @ Lutz09

So, ich hatte 'ne scheiß Nachtschicht, deswegen muss ich jetzt mal kurz Dampf ablassen. Ich denke aber, dass es die richtige Stadt trifft.

Alles, selbst GE, ist besser als Hagen! So etwas wie dort habe ich in all den Jahren weder in meinen Wohnungen in E-Altenessen, E-Frohnhausen oder auch jetzt in Eickel erlebt, und ich komme aus dem Ruhrpott, meine Ansprüche an architektonische/städtebauliche Finesse sind gering. Ich kann in Wanne-Eickel ganz gut leben, weil ich hier 'nen guten Job habe und es verkehrstechnisch sehr gut angebunden ist (da kein PKW), Bude direkt nebenan mit Hansa Pils zu fairen Preisen, ich verstehe mich gut mit meinen Nachbarn und mit der rumpelnden Straßenbahn und den Nachkriegsbauten ist es hier eben typisch Ruhrpott. Ob das hier hässlich ist? Ja. Asozial? Auch, aber nicht mehr als in anderen Gegenden des nördlichen Ruhrgebiets, damit hab ich kein Problem. Ich fühle mich sogar in solchen Gegenden wohler als irgendwo am Dortmunder Sommerberg oder in Essen-Bredeney.

Hagen dagegen? Wie gesagt, eine Stadt muss nicht schön sein um meine Gunst zu gewinnen. Hagen ist sogar sehr schön gelegen, schöner als alles nördlich der Emscher. Aber dann hört es auch schon auf mit den Pro-Punkten, die mir einfallen. Abgesehen davon, dass ich ein ewiges Kindheitstrauma vom "Wandertag" der 7.Klasse ins Freilichtmuseum Hagen habe (im November bei 2° und Schneeregen über fünf Stunden), waren die Hagener, die ich kennengelernt habe, auf eine völlig einzigartige Art und Weise am Leben vorbeigelaufen. Beispiel: Als ich mal dort war und den Weg zum (700m entfernten) Hauptbahnhof erfragen wollte, scheint das in sämtlichen Köpfen eine Art Systemabsturz verursacht zu haben, denn ich habe noch nie bei so vielen verschiedenen Passanten so unfassbare Antworten erhalten. Einer behauptete steif und fest, ich müsse haargenau den Weg zurückgehen, den ich gerade gegangen war und als ich ihm sagte, dass das nicht stimmen könne, wurde ich bepöbelt. Eine andere Frau bückte sich bei meiner Frage runter zu ihrem Hund und fragte das Vieh in Babysprache, ob er den Weg zum Bahnhof wüsste. Der nächste Typ glotzte mich sekundenlang mit leeren Augen an und verschwand mit einem "Ich muss weg".

Mein damaliger Vermieter aus Hagen wollte mir verbieten, Blumen auf meinem Balkon zu pflanzen, weil "die auslaufende Blumenerde" ja die Regenrinnen verstopfen und zu Moosbewuchs führen würde. Beim Mieterschutzbund wollten die das zunächst gar nicht glauben, so bescheuert waren dieser Querulant und seine Forderungen. Auch bei meiner Freundin auf der Arbeit habe ich solche Fälle miterlebt:
"Hallo, wie ist ihr Name?"
"Ich bin hier wegen Rückenschmerzen."
... "Okay, ich bräuchte aber erstmal ihren Namen."
"Meine Frau hat meine Versichertenkarte dabei."
Wohnort: Hagen. Kannste dir nicht ausdenken.

Mag korrekte Hagener geben, ich habe hingegen nur Vollpfeifen getroffen, die allesamt nicht rund liefen. Wenn ihr aus dieser Stadt kommt und nicht dazu gehört, verzeiht mir meine Polemik, aber im Grunde müsst ihr mir doch Recht geben, oder?


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