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AFFÄREN: Ich höre NIX von Bestechung und Bestechlichkeit!?! (Corona)

Ulrich, Montag, 22.03.2021, 15:55 (vor 1739 Tagen) @ Franke

Es zahlt doch keine Firma an irgendjemand Hunderttausende Euro für die Vermittlung eines Kontakts zu einem Ministerium, dafür, dass ein Abgeordneter sagt, "da ist eine Firma aus meinem Wahlkreis, die produziert Schutzmasken, bitte schaut doch mal, ob ihr die berücksichtigen könnt".

Man zahlt, weil man sich einen finanziellen Vorteil erwartet, der die Kosten für die "Provision" deutlich übersteigt.


Und dann antwortet ihm das Ministerium: "Ja danke schön, ist nett, Angebote sind jederzeit willkommen. Allerdings haben wir Lieferanten, die etwas günstiger sind, die Produkte sind in Ordnung, Stand jetzt werden wir bei denen bleiben." Welchen Grund hat ein Ministerium, zu machen, was irgendein Abgeordneter will?

Im letzten Frühjahr herrschte absolutes Chaos. Sehr viele Unternehmen wollten Schutzkleidung liefern. Seriöse Anbieter, Bekleidungsunternehmen, denen das normale Geschäft zusammengebrochen war, Glücksritter und auch Betrüger. Man hört und liest immer wieder, dass Anbieter nicht einmal einen Ansprechpartner in den Behörden fanden, dem gegenüber sie ein Angebot machen konnten. Und das klingt durchaus nachvollziehbar.

Man hat sich also "Türöffner" gesucht. Das konnten örtliche Abgeordnete sein, die sich nach bestem Wissen und Gewissen eingesetzt haben, um diese Ansprechpartner zu finden. Es gab aber auch einige, die das genutzt haben, um sich die eigenen Taschen zu füllen oder Spenden zu sammeln. Der Grat reicht von normaler Abgeordnetentätigkeit über Vetternwirtschaft bis hin zu offener Korruption.


Sinn macht das alles doch nur, wenn der Abgeordnete einen Teil des erhaltenen Geldes weitergibt an bestechliche Entscheidungsträger. Zu wissen, wer worüber zu entscheiden hat und ob derjenige mit einem Bündel Geldscheine zu beeindrucken ist (oder zumindest einen zu kennen, den man solch heikle Fragen stellen kann), da kann ein Abgeordneter tatsächlich näher dran sein, das sind Informationen, die nicht jeder ganz fix online ermitteln kann.

Durchaus möglich, aber alles andere als sicher. Abgeordnete haben ganz andere Möglichkeiten, innerhalb von Behörden Ansprechpartner zu finden als normale Geschäftsleute. Insbesondere wenn man sich gut kennt, dann kann man sogar direkt beim Minister durch klingeln. Und wenn der Minister dann mehr tut als eine Information weiter zu reichen, dass es da einen potentiellen Anbieter von Schutzkleidung gibt und die entsprechende Stelle im Haus dies bitte unvoreingenommen prüfen soll, dann reden wir von Amigotum. Mindestens.


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