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"Bei Erstklässlern fangen wir praktisch von vorne an..." (Corona)

markus, Montag, 15.02.2021, 09:04 (vor 1166 Tagen) @ Davja89

Absolut. Glaube gern das in den höheren Jahrgängen und den sehr gut ausgestatteten Schulen in eher gutbürgerlichen Vierteln recht gut klappen kann mit Fernunterricht. Aber für Grundschulen und "Problemschulen" (Doofer Begriff) muss massiv etwas getan werden.

Bin inzwischen an dem Punkt das man einfach das Schuljahr 20/21 komplett wiederholen sollte. Die schwächeren Schüler können aufholen und die die kaum Probleme haben sollten dann Möglichkeiten bekommen in AGs und anderem schon vorhandenes Wissen zu vertiefen und nach eigenen Interesse auszubauen.

Das alles lässt sich nur praktisch schwer umsetzen da wir in Deutschland an den Schulen keine Luft bei den Ressourcen haben was Geld, Personal und Räumlichkeiten angeht.

Aber es müssen im Sommer Lösungen auf den Tisch. Und da muss dann auch mal unkonventionell gedacht werden.

Zunächst müssen wir die Krise auch tatsächlich beendet kriegen, um überhaupt erstmal die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass es vernünftig weitergehen kann. Einfach die Tore öffnen und es darauf ankommen lassen, das wird es nicht geben. Denn das Zusammenbrechen des Gesundheitssystem hätte, wenn man das hochrechnet, Todesopfer in Millionenhöhe zur Folge. Darunter auch sehr viele junge Leute, da es keinen Behandlungsplatz im Krankenhaus, erst recht nicht mehr auf den Intensivstationen gäbe. Dazu könnten hunderttausende andere erkrankte Menschen nicht mehr behandelt werden. Es ist halt auch scheiße für z.B. Krebserkrankte, die schon in den letzten Monaten Probleme hatten einen adäquaten Behandlungsplatz zu kriegen. Zudem würden sich Lehrer vermehrt krankmelden, Eltern ihre Kinder nicht mehr in die Schule schicken. Denn die Schule ist ein prima Ort sich anzustecken. Wer geht das Risiko dann ein, wenn keine Behandlung sichergestellt kann? Die Angst vor der Erkrankung selbst hat jetzt schon mehr psychische Probleme zur Folge. Sie würde sich verstärken, wenn das Gesundheitssystem kollabiert.

Die Aussichten sind aber gar nicht mal so schlecht. Wärmeres Wetter, nach und nach mehr geimpfte Personen und die dann hoffentlich wieder funktionierende Kontaktverfolgung sind gute Voraussetzungen dafür, wieder die Kontrolle zu erlangen. Das hat im letzten Sommer auch gut funktioniert. Demgegenüber stehen die ansteckenderen Varianten, die wir hoffentlich unter Kontrolle halten. Ich hätte zudem sinnvoller gefunden, wenn nahezu das ganze Land in den Lockdown geht, dafür aber deutlich kürzer. Wenn jeder zwei mal für einen Monat zuhause bliebe, dann sind zwar in Summe mehr Menschen betroffen, aber für Zeiträume, die eher keine schweren psychischen Probleme verursachen.

Danach müssen die Probleme angegangen werden, die man vorher jahrzehntelang verpennt hat. Das wird dann noch mehr Geld kosten, aber Menschen aus ärmeren Verhältnissen dürfen nicht länger angehängt werden. Dazu müssen Schulen und Behörden technisch im Jahr 2021 ankommen. Wer heute noch mit Faxgeräten und Tageslichtprojektorren arbeitet, der hat die letzten 20 Jahre verpennt.


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