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Impfbereitschaft in Israel lässt nach (Corona)

18 stone forward, Ort, Donnerstag, 11.02.2021, 11:13 (vor 1170 Tagen) @ Ulrich

Meiner Meinung nach muss man zweigeleisig fahren. Auf der einen Seite muss man Aufklärung betreiben. Vieles beruht einfach auf Missverständnissen. Beispielsweise hören Menschen Aussagen über Langzeitschäden im Zusammenhang mit Impfungen. Und sie schließen daraus, dass dies Gesundheitsschäden sind, die sehr spät auftreten können. Faktisch ist es aber so, dass solche Schäden - falls es sie gibt - in engem zeitlichen Zusammenhang mit der Impfung auftreten. Ihre Bezeichnung haben sie daher, dass sie lange anhalten können. Im schlimmsten Fall lebenslang. Und bei den Covid-19-Impfungen ist bisher nichts in diese Richtung bekannt geworden. Deshalb kann man getrost davon ausgehen dass dies zumindest bei den Impfstoffen von BioNTech, Moderna und AstraZeneca kein Problem darstellt.

Darüber hinaus gibt es Mythen, die von interessierten Kreisen in die Welt gesetzt und dann von gutgläubigen Menschen weiter verbreitet werden. Vielfach geht so etwas lange Zeit komplett an der Politik, am RKI und der Wissenschaft vorbei. Da sollte man unbedingt zunächst Augen und Ohren offen halten und herauszufinden versuchen, was da tatsächlich an Gerüchten umläuft. Dann kann man in diese Richtung aufklärend wirken. Und nicht zuletzt sehe ich hier Facebook und Co. mit im Boot. Typisches Beispiel ist wohl hier die Behauptung, die Impfung würde unfruchtbar machen. Gestreut wurde das ursprünglich von den Leuten die Bill Gates und Co. unterstellen, große Teile der Weltbevölkerung ausrotten zu wollen. Aber weitergetragen wird das Gerücht mittlerweile vielfach von leichtgläubigen Menschen.

Letzten Endes könnte es darüber hinaus weitere Restriktionen geben. Aber die müssen jeweils angemessen sein, sonst werden sie von den Gerichten kassiert.


Drittens gibt es gerade in Israel die Gruppe von Ultraorthodoxen, die sowieso meint, dass die Gesetze des Staates Israel für sie nicht gelten. Der Konflikt zwischen dem säkularen Teil der Gesellschaft und der radikalen Minderheit ist ja nicht neu. Da wird man mit Aufklärung nicht viel erreichen. Andererseits braucht Netanyahu die Ultraorthodoxen, um eine Mehrheit in der Knesset zu erlangen und geht deshalb bisher halbherzig mit ihnen um. Sicherlich lassen die sich auch nicht mit Kino und Gym nur mit Impfung überzeugen.

In Deutschland wird Aufklärung sicherlich zu einem gewissen Grad helfen. Aber wenn im Herbst "nur" 60% geimpft sind und der Rest keine größere Bereitschaft zeigt, wird es nur noch über Anreize gehen. Warum sollte man jemandem, der auf Verschwörungsmythen reinfällt, das Recht geben andere zu gefährden?

Restriktionen ist glaube ich schon schwierig formuliert. Wer wissentlich andere gefährdet, obwohl er/sie dies mit einer Impfung verhindern könnte, sollte mit Einschränkungen leben müssen.


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