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Die Macht einzelner Spieler (BVB)

Will Kane, Saarbrücken, Samstag, 23.01.2021, 13:37 (vor 1189 Tagen) @ TrainerFuxx

Ich denke wir haben ein Problem mit dem verlorenen Sohn. Schaut man sich die Stärken an die Marco zu einem überdurchschnittlichen Spieler machen (Antritt/Geschwindigkeit Schussgenauigkeit/Tora Schluss) und dann die Dinge in denen er keineswegs überragend ist (Dribbling Passspiel kreativer Spielaufbau Kopfball) dann merkt man schnell das er nie ein Zehner war selbst als seine Stärken noch da waren. Ich glaube aktuell blockiert er die Position hinter Haaland mehr als er uns nutzt. Er würde meiner Meinung nach eher als zweite Spitze funktionieren was aber eine systemumstellung erforderlich macht...
Jeden anderen Spieler würde man vermutlich auf die Bank setzen aber bei ihm dürfte das schwierig werden ich kenne ihn nicht persönlich aber seine Reaktion auf Auswechslungen lassen schon erahnen wie er auf den Verlust des Stammplatz reagieren würde. Was meint ihr?


Schau einfach mal Richtung Favre(Reus war jahrelang sein Liebling) , als er in der Hinrunde anfing, Reus nicht von Anfang an zu bringen.
Da hat nur ein Interview gebraucht, um wieder jedes Spiel von vorne zu machen (und Lucien loszuwerden).
Und da Aki zu Reus hält, wird der nächste Trainer genauso an der Personalie Reus zu knabbern haben.

An den Personalien Reus und Hummels.

Es ist immer problematisch, wenn eine Clubführung mit Spielern ‚über Bande spielt‘. Insbesondere wenn es gegen einen Trainer geht. Dass dies bei uns geschehen ist, hat sich als Eindruck spätestens im Verlaufe dieser Saison durchaus verfestigen können.

Das ist allerdings kein neues Problem und auch kein BVB-spezifisches. Dieses Problem ist so alt wie der Fußball.

Unter Klopp hatten wir dieses Problem nicht. Was in erster Linie daran lag, dass Klopp seine Vorstellungen von Fußball von Grund auf hier implementieren durfte (sonst wäre er wahrscheinlich auch gar nicht gekommen), was auch die Mitentscheidung bei Trennungen und Neuverpflichtungen von Spielern beinhaltete. Man hat junge, zum Spielstil passende Spieler geholt/behalten, die sich unter unter Klopp bis hin zum Nationalspieler entwickelt haben. Aber nie war ein Spieler größer als der Trainer. Und nie wurde dem Trainer von der Clubführer ein Spieler vor die Nase gesetzt, dem Zusagen hinsichtlich Position oder Einsatzzeiten gemacht worden wären.

Sobald Klopp fort war, hat sich dies geändert. Ein Tuchel hat einen etablierten Weltmeister Hummels angetroffen, keinen junges Talent, das er zum Weltmeister hätte formen können. Der hat bei der Clubführung eine ganz andere Position, den kann der Trainer aus Leistungsgründen oder infolge eine geänderten Taktik nicht einfach auf die Bank setzen. Die Clubführung bedenkt dann häufig nicht, dass ein solcher Spieler aber ohnehin nicht zu halten ist, wenn er fort will. Bei Tuchel begann es, dass teure Spieler dem Trainer aufoktroyiert wurden, die man zum BVB gelotst hatte. Diese Spieler sind nicht einfach so zum BVB (zurück)gekommen, da wird neben Geld auch z.B. die Zusage für das Spielen auf einer bestimmten Position eine Rolle gespielt haben. Ob dies nun den Vorstellungen des Trainers entsprochen haben mag oder nicht.

Brandt ist bestimmt nicht zu uns gekommen ohne die Zusage, zentral offensiv spielen zu können. Das hat er zwar erst ein halbes Jahr überhaupt getan (unter Bosz), sich aber mehrfach über diese Position als seine Lieblingsposition geäußert. Nur hatte der Platzhirsch Reus diese Position beim BVB deutlich für sich reklamiert. Da Brandt zu Beginn seiner Zeit bei uns verletzt war, startete auch Reus auf dieser Position in die Saison. Als Brandt dann einsatzfähig war, wurde er zunächst auf dem Flügel eingesetzt. Was er nach ein paar Spielen dann auch öffentlich indirekt bemängelte.

Favre war hier schlicht in der Zwickmühle. Setzt er Reus nicht oder auf einer andern Position ein, wird dieser über kurz oder lang meckern, in der Kabine keine positive Stimmung verbreiten oder sich bei der Clubführung beschweren. Setzt er Brandt nicht auf seiner Wunschposition ein, wir dieser unzufrieden und bei der Clubführung vorstellig werden. Die Medien werden dies alles noch befeuern. Steht die Clubführung dann nicht wie wie eine Wand hinter dem Trainer und macht den Spielern keine unmissverständliche Ansage, muss dieser einen mehr oder weniger sinnvollen Kompromiss finden, wie beide gemeinsam spielen können, und zwar ‚irgendwie zentral‘. Da kommt dann auch schon eine nominelle Stürmerposition für einen dieser Spieler heraus, womit dann alle unzufrieden sind.

Eine Clubführung muss die Position des Trainers grundsätzlich stärken und sie nicht ständig untergraben. Wenn man meint, dass ein Trainer seinen Anforderungen nicht (mehr) gerecht wird, dann muss man schnell handeln und eine Ersatzlösung finden. Aber solange er im Amt ist, darf er nicht geschwächt werden. Und schon gar nicht im Verbund mit Spielern, denn damit gibt man diesen eine Macht, welche die eigene Handlungsfähigkeit stark einschränkt.


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