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Lutz09, Tor zum Sauerland, Donnerstag, 17.12.2020, 19:02 (vor 1837 Tagen) @ pactum Trotmundense
bearbeitet von Lutz09, Donnerstag, 17.12.2020, 19:14

Was war eigentlich noch mal mit der Digitalisierung im Gesundheitswesen?


Scheitert immer wieder am Gejammer der Versicherten über zu hohe Krankenkassenbeiträge und am Gemaule der Steuerzahler über den monatlich stattfindenden Raub des hart erarbeiteten Geldes.

Solange wir Deutschen nicht unsere Vollkaskomentalität ablegen, dass wir alles haben wollen, aber nichts dafür bezahlen wollen, wird das auch nichts.


Wir wollen für unser Gesundheitssystem nichts bezahlen? Okay. Mal kurz einen Blick auf die Zahlen geworfen. Nach der OECD belaufen sich allein die Ausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung in Deutschland auf fast 230 Milliarden Euro, was 11,3 Prozent des BIP entspricht. Deutschland hat damit weltweit mit die höchsten Gesundheitsausgaben. Nur die Schweiz (12,4%) und die USA (17,2%) haben noch höhere Ausgaben. Der OECD-Durchschnitt liegt bei 9,0 Prozent vom BIP. Ob es wirklich an zu wenig Geld im System liegt oder die Ursachen doch eher woanders zu suchen sind?

Für eine gelingende digitale Transformation im Gesundheitswesen braucht es vor allem eine effektive Strategie, politische Führung und eine spezielle Institution auf nationaler Ebene. Letztere sollte politisch verankert sein und den Digitalisierungsprozess koordinieren. Erfolgreiche Länder gehen strategisch in pragmatischen Schritten vor und führen einzelne Prozesse wie das digitale Rezept nach und nach ein. Die Politik gibt einen klaren Rahmen vor, sorgt für Akzeptanz bei den Akteuren und treibt die Entwicklung voran. In 15 der 17 analysierten Länder, in allen außer Deutschland und Spanien, gibt es „Agenturen für digitale Gesundheit“ auf nationaler Ebene. Diese sind etwa für die Definition von technischen Standards und Datenformaten für die Elektronische Patientenakte verantwortlich.

Stand der Digital-Health-Entwicklung in 17 untersuchten Ländern

Die Bertelsmann Stiftung schlägt folgende Handlungsempfehlungen vor:

• Politische Führung ausbauen: Der digitale Wandel im Gesundheitswesen muss aktiv gestaltet werden. Die Politik muss dabei entschlossener handeln als in der Vergangenheit.

• Nationales Kompetenzzentrum etablieren: Entscheidend für eine erfolgreiche Digitalisierung ist die Koordination der Prozesse von zentraler Stelle. Das Kompetenzzentrum sollte verantwortlich sein für die Einbindung bestehender Institutionen, Interessengruppen, Experten und Nutzer sowie für die Standardisierung digitaler Anwendungen und die Definition von Schnittstellen. Es sollte politisch gesteuert und unabhängig von Akteursinteressen getragen werden.

• Entwicklungen Schritt für Schritt angehen: Bei der weiteren Ausgestaltung der Digitalisierung im Gesundheitswesen sollten einzelne Behandlungsbereiche und Prozesse gezielt angegangen werden – in pragmatischen Schritten. Handlungsleitend sollten dabei die erwartete Verbesserung der Versorgung sowie mögliche Effizienzgewinne sein.

• Akzeptanz fördern: Digitaler Wandel braucht Akzeptanz und eine breit geteilte Zielvorstellung. Die Politik sollte die Kommunikation Richtung Bürger, Ärzte und andere Gesundheitsberufe sowie den Dialog über notwendige und wünschenswerte Entwicklungen als strategische Aufgabe begreifen und angehen.

• Patienten und Ärzte als Nutzer systematisch einbeziehen: Bei der Entwicklung von Teilstrategien sowie digitalen Anwendungen und Prozessen sind die Nutzer – etwa Patienten und Ärzte – einzubeziehen. Dabei geht es um die Endnutzer selber, nicht deren Standesvertreter. Im Sinne der Akzeptanzförderung sollte der Nutzen von Anwendungen früh sichtbar werden.


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