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Eine ausführliche Review (Sonstiges)

ThoTu_und_Harry, Dortmund, Mittwoch, 22.07.2020, 13:32 (vor 1372 Tagen) @ Kalkzilla

Die Einschübe diesen Teils der Geschichte haben mir gut gefallen. Ihre Wahl am Ende ist die Emanzipation. Sie lässt los, sie hat den Moment der Einsicht. Sie verliert in ihrer Rachelust über einerseits die Bedeutung ihres Lebens (Impfstoff und nicht erfolgte Erhöhung ihres Lebenszwecks) fast alles, bis auf Dina (wartet auf sie in Jackson). Am Ende sieht Ellie Joels Augen wieder klar und zeichnet ihn in ihrem Tagebuch das erste Mal mit Augen. Sie sind versöhnt, ihre Reise hat sie dorthin gebracht.


Wenn das alles nur dazu diente, um Ellies gestörtes Verhältnis zu Joel wiederherzustellen, hätte man Abbys Story komplett außen vor lassen können. Noch ein Grund mehr, um sich auf Ellies Geschichte zu konzentrieren. Aber Naughty Dog wollte unbedingt einen Gewissenskonflikt beim Spieler erzeugen, der auf diese Art und Weise niemals eintreten konnte.

Für mich hat er gut funktioniert, und anscheinend auch für die Mehrheit der Spieler. Ich hätte auch kein simples "Ellie Joel Machen es Nochmal" gewollt.

Da stimme ich dir schon in Anbetracht der deutlich längeren Spielzeit nicht zu. Andererseits sollen die Charaktere vieles bis alles verlieren. Das ist stimmig.


So viel Spielzeit kannst du gar nicht unterbringen, um allen gerecht zu werden. Im ersten Teil hattest du 10 bist 15 Stunden Zeit um Ellie und Joels Beziehung zueinander zu beschreiben. Das hat nahezu perfekt geklappt. Im zweiten Teil hast du Ellie, Dina, Jesse, Owen, Mel, Abby, Lev... und das sind nur die "wichtigsten" Charaktere. Es ist nahezu unmöglich, dort Characterbuilding zu etablieren und Beziehungsketten zu verknüpfen.

Das spielt im dem Fall eine große Rolle. Die deutsche Synchronisation ist sehr flach im Gegensatz zum Original. Das überrascht ja auch nicht.


Ist sie nicht! Ist! sie! nicht! Mag sein, dass wir uns da einfach nicht einig sind, aber ich finde diese Aussage maximal albern!

Man sieht ja, dass bei dir die Charaktere nicht gezündet haben. Weder passt die deutsche Stimme von "Texas", noch kann eine (nicht mal gute) Synchro mit den Schauspielern mithalten, die es im MoCap aufgenommen haben. So ein Bisschen wie zuckerfreie Gummibärchen.

An diesen DLC wird wenig herankommen. Dina würde ich aber nicht so sehr abwerten gegenüber Riley.


OK, was wissen wir über Dina!? Sie hatte was mit Jesse. Ist in Ellie verliebt! Ist schwanger! Die einzige persönliche Note, die Dina im ganzen Spiel bekommt, ist der kurze Moment in Seattle, als sie in der Synagoge über ihre jüdische Herkunft und ihre Eltern erzählt. Mehr ist da nicht! Der Rest besteht aus stumpfen Anzüglichkeiten gegenüber Ellie. Das ist einfach zu wenig, um ein interessanter Charakter zu sein. Und Spielzeit hatte sie genug, um da mehr draus zu machen.

Dina ist in Jackson aufgewachsen, sie ist Ellies Zugang um am Ende der Geschichte endlich in Jackson Frieden zu finden. Sie ist die Routine in der außergewöhnlichen Lage. Sie ist die Stütze, rettet Ellie, z.B. nachdem Joel stirbt und beim Angriff durch Abby. Sie ist die gute Seele mit eigenen Konflikten, sie hilft Ellie in ihre erste erwachsene Beziehung zu kommen. Sie war die Stimme der Vernunft, die Ellie nicht hören konnte wegen ihrer PTBS.

Abby und Owen wollten Ellie nicht töten als sie die Möglichkeit hatte. Abby hat ihre Feinde gerettet. Sie kann nicht zur Ruhe kommen, ihre Schuldgefühle (Albträume) können nicht ruhen, weil Ellie sie nicht lässt. Ihre Geschichte handelt davon, dass sie eben nicht mehr Teil der WLF sein möchte, die für den Konflikt mit dem Kult steht, sondern sich auf die Suche nach den Fireflies machen möchte, mit Owen.


Abby plant, Mel den werdenden Vater Owen auszuspannen, mit ihm zu verschwinden und killt ihre eigenen Leute ohne mit der Wimper zu zucken, weil sie findet, dass den Kindern helfen jetzt gerade das Richtige ist. Abby ist und bleibt ein ekelhafter Charakter, mit dem ich im echten Leben nichts zu tun haben wollen würde. Sie reflektiert ihr Verhalten nicht, ist skrupellos, illoyal und nur ihrer eigenen Agenda hörig. Abby ist der perfekte Bösewicht, aber nie und nimmer ein liebenswerter Charakter, mit dem man mitfiebern möchte.

War es denn nicht das Richtige, die beiden Seraphites zu retten? Sie wollte aussteigen und Owen hatte sich schon länger von Mel distanziert. Da war schon etwas mehr Dynamik drin als du es darstellst. Unreflektiert finde ich sie nicht. Die liebenswerten Momente müssen dir ja gänzlich entgangen sein.

Es wäre wirklich billig gewesen, hätte man am Ende Abby umbringen können. Dann hätte man (Ellie) überhaupt nichts aus dem ersten und zweiten Teil gelernt. Wir spielen ja auch nicht unsere eigene Geschichte, sondern die von Ellie. Es war vielmehr eine Geschichte des Vergebens und Loslassens als eine Rachegeschichte.


Ich denke sogar, dass es ein überraschender Twist gewesen wäre. Naughty Dog hat sschon fast zwanghaft versucht, dem Spieler beide Sichtweisen mitzuteilen und Sympathie zu schaffen. Hätte das Spiel in den letzten Momenten die Zügel aus der Hand gegeben und den Spieler entscheiden lassen, wie er mit dem Erlebten umgehen möchte, wäre das eine logische Konsequenz gewesen. Nach dem Motto: "Kann der Spieler loslassen und vergessen?"

Ein wahres und ein optionales Ende wäre inkonsequent. Es hätte beim ersten Teil keinen Sinn ergeben, auch beim zweiten Teil fänd ich es überflüssig. Lass dich etwas mehr auf die Charaktere ein.


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