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Dazu Trevor Noah (Sonstiges)

Zoon, Dienstag, 02.06.2020, 00:19 (vor 1447 Tagen) @ Blarry

Ein Präsidentschaftsrennen zwischen zwei Kandidaten, für die beide gilt, dass das Beste, was sie tun können ist, den Mund zu halten, ist aber auch ein Novum. Trump kommt das Fehlen einer dritten Option zugute; die Leute auf der Straße wissen, dass die Frage "Trump oder Biden?" keinen Unterschied für ihr tägliches Leben und Sterben macht.

Die Covid-19-Krise hat gerade gezeigt, dass Leben und Tod sehr wohl davon abhängig ist,
- wer im WH sitzt,
- wer im Kongress die Mehrheit hat (um zB über Hilfsprogramme zu entscheiden) und
- wer im Senat die Mehrheit hat, um die Richter für den SCOTUS zu bestimmen (wisconsin primary case).

Der eine versteckt sich im Luftschutzbunker, der andere rät Polizisten, Bürgern doch lieber ins Bein zu schießen statt direkt ins Herz.

Das ist doch Quatsch. Biden sprach darüber, wie die Polizei mit einem unbewaffneten Bürger, der mit einem Messer auf sie zukommt, umgehen sollte und dass es einen großen Unterschied macht, ob man diesem ins Herz oder ins Bein schiesst. Eine Empfehlung, ins Bein zu schiessen, hat er nicht ausgesprochen.

Selbstverständlich wird im Internet selbiges behauptet, zT von rechts außen, zT von links außen. Und ja, der Sanders-Flügel greift - wie es nicht anders zu erwarten war - die eigenen Leute an: den Präsi-Kandidaten, die eigenen Governors und Majors. Man will halt so etwas wie die "echte Linke" sein, auch wenn das am Wahltag die Unabhängigen in den swing states in Trumps Arme treiben wird. Bernie or bust, auch wenn das bedeutet, dass Trump die amerikanische Demokratie weiter zerlegen wird.

Die laufen da gerade Gefahr, dass sich das Präsidentenamt und die nationale Politik noch weiter von der Gesellschaft entfernt als ohnehin schon.

Das ist eine Fehleinschätzung. Trump zB ist von seiner Fanbase nicht weit entfernt. Die finden ihn gut. Die finden auch seine Wirtschaftspolitik trotz gegenwärtig 40 Mio. Arbeitslosen gut. Die finden es auch gut, wenn die Polizei hart durchgreift und von der Schusswaffe Gebrauch macht.

Diejenigen, die es droht, sich von weiten Teilen der Bevölkerung zu entfernen, sind die Demokraten. Wenn sie zu viel Verständnis gegenüber den Demonstranten zeigen, werden sie als schwach und linksextrem gebrandmarkt werden und die Mitte verlieren. Wenn sie die Polizei zu wenig kritisieren, gelten sie dem Sandersflügel als Verräter. Der Grat, auf dem die Demokraten den Weg zum Wahltag nehmen müssen, ist schmal und nur begehbar, wenn sich alle zusammenreissen und auf Profilierungsversuche verzichten würden. Aber sie werden wohl wie 1968 abstürtzen.


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