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Interessenkonflikt Familienministerium (Corona)

Will Kane, Biosphärenreservat Bliesgau, Dienstag, 28.04.2020, 20:55 (vor 2069 Tagen) @ Kruemelmonster09

In Schulen wird gelehrt. Kinder werden gebildet. Also untersteht das Schulwesen dem Bildungsministerium.

In Kitas wird gelehrt. Kinder werden gebildet. Die Kitas unterstehen jedoch dem Familienministerium.

Ist das nicht irgendwie paradox?

Nein.

Vor langer Zeit hatte ich eine ernstere Auseinandersetzung mit der Leiterin eines Kindergartens. Wir hatten im französischen Bildungssystem (über dessen Qualität jetzt nicht diskutiert werden muss) die école maternelle kennen- und schätzengelernt und uns über die Unterschiede zum deutschen Kindergarten gewundert.

Auch wenn es in bestimmten Bereichen Deckungsgleichheiten zwischen französischer école maternelle und deutschem Kindergarten (Kita) gibt, so gibt es auch gravierende Unterschiede.

Die école maternelle versteht sich klar als Vorschule (siehe Name), in der die Kinder im Alter von 3 - 6 in drei Stufen auf die Grundschule vorbereitet werden. Der Unterricht und die Betreuung werden von speziell ausgebildeten Lehrern durchgeführt. Entsprechend der Ausrichtung und Zielsetzung untersteht die école maternelle dem Erziehungsministerium, wie alle übrigen Schulformen der entsprechenden Altersstufen auch.

Besagte Leiterin hat mir dann unmissverständlich klar gemacht, dass man keinen Bildungsauftrag im schulischen Sinne habe und daher auch folgerichtig mit Erzieherinnen / Erziehern besetzt sei. Man lehne jeglichen Vorschulcharakter ab, weil man dies nicht im Sinne der kindlichen Entwicklung sähe. Daher sei man auch richtigerweise den Familienministerium zugeordnet.

Sollte die momentane Krise nicht Anlass sein, diesen Fehler zu korrigieren und die Zuständigkeit über Kitas in die Bildungsministerien zu legen?

Ob es ein Fehler ist, weiß ich nicht. Man müsste sich vorher wohl erst einmal über einen ‚Bildungsauftrag‘ verständigen.


Im Familienministerium sehe ich momentan definitiv Interessenkonflikte. Gehe ich auf die Familien zu und gebe vermehrt die Möglichkeit Kinder in Kitas unterzubringen? Oder schütze ich meine Mitarbeiter.

Mal unabhängig davon, wären die Kitas durch eine solche "Umverteilung" nicht noch mehr im Bewusstsein Bildungseinrichtung? Würde ich dem Beruf des Erziehers nicht helfen, dass mehr Menschen verstehen dass es sich um einen harten, lehrenden Job geht und nicht um "mit Kindern spielen und Kaffee trinken"?

An dieser Stelle bitte keine Diskussion wie ansteckend Kinder denn nun sind, ich denke das würde hier schon x mal (mit verhärteten Fronten) durchgekaut.


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