schwatzgelb.de das Fanzine rund um Borussia Dortmund
A- A+
schwatzgelb.de das Fanzine rund um Borussia Dortmund
Startseite | FAQ | schwatzgelb.de unterstützen
Login | Registrieren

Frankreich: Das Geheimnis der fehlenden Masken (Corona)

Will Kane, Biosphärenreservat Bliesgau, Samstag, 21.03.2020, 12:47 (vor 2101 Tagen) @ Sascha

Es wird sich generell viel in Sachen Lieferketten tun und die Globalisierung vermutlich deutlich zurück gehen.

Für mich persönlich ist alles eine Frage von Maß und Mitte. Man kann das eine tun, ohne das andere zu lassen.

Im Fall der Atemschutzmasken in Frankreich (für Deutschland wird das noch zu klären sein) geht es zunächst einmal darum, dass Atemschutzmasken in hoher Anzahl eingelagert waren (1,4 Mrd. Stück). Wo die nun produziert worden waren, ist da erst einmal zweitrangig. Sie waren vorhanden und zwar vor Ort.

Diese Masken waren auch deshalb vorhanden, weil die Regierung nach SARS das Land präpariert hatte. So wie die Bundesregierung hier, hat auch die französische Regierung den Pandemiefall analysieren lassen, und zwar von Asien/China ausgehend. Nichts war unbekannt, auch die Thematik ‚Lieferketten‘ nicht. In Deutschland war es im übrigen das Robert-Koch-Institut, was diese Analysen federführend durchgeführt hat. Dass man sich nun von der Wucht der Entwicklung überrascht sieht, ebenso wie die Bundesregierung, erstaunt daher genauso wie dies für Frankreich gilt.

Offensichtlich haben dann aber in Frankreich die Experten (wie es in den aktuellen Berichten heißt) aufgrund neuer budgetärer Regeln die Lagerhaltung als zu kostspielig eingestuft und infolgedessen wurde der Bestand auf 150 Millionen heruntergefahren. Entweder hat man in Frankreich die Ergebnisse der eigenen Analysen nicht ernst genommen oder man wollte an dieser Stelle sparen, um das Geld anderweitig auszugeben oder man hat schlicht Hasard gespielt. Ähnliches in Deutschland sollte man nicht a priori ausschließen.

Es war völlig gleich, wo die Masken produziert worden sind. Man hätte nur den Bestand nicht abbauen dürfen. Sicherlich hat man es gleichzeitig versäumt, eine autarke Produktion für den Fall der Fälle sicherzustellen. Sich hier auf Produktion und Lieferung ausgerechnet aus dem Land zu verlassen, aus dem man in den eigenen Analysen den Ausgang einer Pandemie angenommen hatte, war schon mehr als fahrlässig.

Eine kleine persönliche Anmerkung an dieser Stelle:
Von meinem Unternehmen bin ich immer mit entsprechendem Material ausgerüstet worden. Auch für meine Familie wurde dies zur Verfügung gestellt, nicht nur in Zeiten einer drohenden Pandemie. Dann wurden aber alle Mitarbeiter weltweit ausgerüstet. Zuletzt als MERS aktuell war. Seit einem halben Jahr bin ich aber nicht mehr aktiv vor Ort tätig ( was sich ohnehin in den letzten beiden Jahren sukzessive minimiert hat), sondern nur noch zeitweilig beratend tätig. Somit bin ich auch nicht mehr ‚im Auge des Hurricanes‘ und bekomme viele Dinge hinsichtlich Entscheidungen nicht mehr mit. Ohne nun die Begründung zu wissen ist es aber auffällig, dass diese früher selbstverständliche Ausrüstung der Mitarbeiter im Vorfeld von Covid-19 nicht erfolgt ist. Ich will nicht ausschließen, dass dies auch an einem bereits vor 3 Monaten erkannten Mangel an Schutzausrüstung gelegen haben kann.


Antworten auf diesen Eintrag:



gesamter Thread:


1516831 Einträge in 16283 Threads, 14350 registrierte Benutzer Forumszeit: 21.12.2025, 16:13
RSS Einträge  RSS Threads | Kontakt | Impressum | Nutzungsbedingungen | Datenschutzerklärung | Forumsregeln