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Vor der geplanten Wahl: BVB-Boss Watzke überrascht mit brisanter Personalie (BVB)

Giog, Mittelhessen, Freitag, 12.09.2025, 16:33 (vor 95 Tagen) @ markus

Doch, ich glaube schon, dass Jakob das glaubt. Jedenfalls hat er auch in anderen Gesprächen immer wieder betont, dass er davon überzeugt ist, dort - sicherlich auch gemeinsam mit seinem Freund Daniel Lörcher - etwas bewegen zu können. Er hat Aki am Mittwoch ja auch als "verlässlichen Verhandlungspartner" bezeichnet.

Ich respektiere das und glaube, dass Jakob mit den besten Absichten in diese Nummer reingeht, halte es aber für grundfalsch und bin überzeugt davon, dass die beiden - bis auf ein paar Knochen, die man ihnen hinwerfen wird - absolut nichts bewegen werden.

Jedenfalls schien am Mittwoch auch der Großteil des Saals nicht bereit, Jakob in diesem möglichen Präsidium mit einem Vertrauensvorschuss auszustatten. Er und auch Daniel (bei dem ich aber glaube, dass ihm diese "Nähe" zu der Fanszene wahrscheinlich ziemlich egal ist) werden halt mit klaren Ergebnissen versuchen müssen, sich dieses Vertrauen (wieder) zu erarbeiten.


Aber woher kommt denn dieser Pessimismus? Wenn man mal das Gesamte betrachtet, also die letzten 20 Jahre mit Aki Watzke, dann ist sehr viel im Sinne der Fans passiert. Die Gründung der Fananteilung, der Aufbau von vielen hauptberuflichen Fanbetreuern, Leute aus der Fanszene in verantwortlichen Positionen, günstige Eintrittspreise etc. sind einige Beispiele. Und das ist doch deshalb passiert, weil die Fanszene das eingefordert hat und Aki diesen Weg mitgegangen ist.


Andere würden das auch als "Zwang" beschreiben. ;-)

Aber das ist doch genau der Punkt: es hat sich eben in meinen Augen und in den Augen vieler Anderer, die das schon seit Jahrzehnten machen, gerade nicht gezeigt, dass man am Verhandlungstisch mit diesen Funktionären bahnbrechende Veränderungen erwirken kann. Erst der maximale Druck von außen, Tennisbälle und Co. bringen Funktionäre überhaupt erst dazu, sich wenigstens mal an den Tisch zu setzen, um sich Veränderungen abringen zu lassen.


Halte ich aber für relativ normal und ist in der Arbeitswelt ähnlich. Die Gegenseite hat ganz andere Interessen und nur mit Argumenten (oder böse gesagt: kollektives Betteln) kommt man halt nicht weit. Erst durch Druckaufbau kann die Augenhöhe hergestellt werden und ich finde es positiv, dass den Fanszenen dies gelungen ist.

Vor diesem Hintergrund ist auch ein Jakob Scholz in der Rolle des FA-Vorstands für einen Aki Watzke der deutlich unangenehmere Sparringspartner, als wenn er ihn in einem Vorstand ohne große Öffentlichkeit im Hinterzimmer bei jedem unliebsamen Thema überstimmen kann - ob nun im Dreier- oder Vierervorstand, macht formal keinen Unterschied.

Und wenn du eine Gesamtbetrachtung der letzten 20 Jahre vornimmst: vor knapp einem Jahr hätte ich diesen Weg vermutlich mit Bauchschmerzen, aber mit ein wenig Hoffnung betrachtet. Nach den letzten 12 Monaten halte ich ihn für wahnwitzig.


Kann man so sehen. Ich würde es dennoch für sinnvoll halten, einige Nächte drüber zu schlafen und dann dazu überzugehen, Jakob und Daniel zu unterstützen. Denn bei den oben erwähnten Protesten war der Zusammenhalt maßgeblich. Jakob und Daniel werden mehr erreichen, wenn sie eine breite Unterstützung hinter sich haben. Im Moment wirkt das alles sehr zerstritten.


Ich sehe das alles, aber man darf auch nicht vergessen, wie viel man manchen Leuten damit abverlangt. Ein Akteur, der seit Jahren fan- und vereinspolitisch quasi rund um die Uhr an diesen Themen arbeitet, hat es am Mittwoch in einer Wortmeldung an Jakob sehr treffend formuliert: Er sprach vom „größten Arschtritt“, den er in seiner ganzen „Fankarriere“ erlebt habe. Vielen hier ist glaube ich gar nicht bewusst, welcher enorme Aufwand an Zeit und Nerven hinter all dem steckt – während die meisten letztlich nur „konsumieren“, indem sie ein bisschen im schwatzgelb-Forum schreiben oder über Spruchbänder und fliegende Tennisbälle schmunzeln. Nicht als Angriff auf irgendwen hier gemeint, aber zu sagen: "schlaft halt drüber und macht so weiter wie zuvor" ist von außen sehr leicht gesagt.

Gerade diejenigen, die so viel Energie darauf verwenden, den Verein auch vereinspolitisch möglichst gut aufzustellen, haben verständlicherweise das Bedürfnis, eingeschlagene Wege gemeinsam zu gehen - vor allem, wenn man sich seit Jahren auf einen solchen Weg verständigt hat. Der von dir angesprochene Zusammenhalt ist also nicht von den Kritikern aufgekündigt worden, sondern durch einen Vorstoß, der viele Menschen auch auf einer persönlichen Ebene schwer enttäuscht hat.

Damit ich nicht falsch verstanden werde: Damit möchte ich das übrigens explizit nicht nur auf einer menschlichen Ebene verstanden wissen, das müssen wir alle halt aushalten. In erster Linie geht es um inhaltliche Gründe, warum dieses Vorhaben abgelehnt wird.


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