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Vor der geplanten Wahl: BVB-Boss Watzke überrascht mit brisanter Personalie (BVB)

stfn84, Köln, Freitag, 12.09.2025, 13:00 (vor 94 Tagen) @ Sascha

Die "worst case"-Vorstellung, dass Jakob dort komplett untergebuttert wird und nichts erreichen kann, ist ja auch nicht logisch. Nach Lunows Rückzug war Watzke ohne Gegenkandidat und hätte Jakob das Angebot gar nicht machen brauchen. Im Gegenteil, einen Vertreter von Fanseite aus aufzunehmen, ohne ihn Faninteressen durchsetzen zu lassen, würde ihm sogar negativ angelastet.

Man muss ja nun auch kein Jubelperser sein und direkt davon ausgehen, dass "zwei aus der Fanszene" dazu führen, dass man Aki Watzke als besten Präsidentschaftskandidaten der Geschichte auffasst und automatisch alles "besser" (was auch immer das meint) wird.

Watzke wird sich an Ergebnissen messen lassen müssen.
Und natürlich darf man skeptisch sein. Ich frage mich aber tatsächlich welche Reformen denn nun realistisch wären, in einem Club der zu den besten Zehn in Europa gehört. Wir werden nicht mehr zurückkommen in die Anfänge der 1990er Jahre, Fußball ist längst in der breiten Masse angekommen und nicht mehr ein special interest der Allesfahrer.

Und auch wenn sicherlich nicht alle Wünsche der Fans berücksichtigt wurden und werden: es gibt doch gerade beim BVB zahlreiche positive Dinge auch zu Fanthemen, die dann auch Aki mit zu verantworten hat.

Watzkes Kandidatur hat für mich zwei Gründe. Zum einen weiterhin Einfluss auf die KGaA nehmen zu können, zum anderen aber auch Prestige. Das höchste Amt, das es beim BVB gibt, als krönenden Abschluss seines "Lebenswerkes". Und ich glaube schon, dass er auch bestrebt ist, als guter Präsident in Erinnerung zu bleiben (auch wenn ich glaube, dass es manche Situation geben wird, in denen deutliche Risse in einer präsidialen Fassade sichtbar werden), so dass er größere Konfliktsituationen nach Außen hin vermeiden wird. Vermutlich wird er bei e.V. Themen sogar lieber seine Ruhe haben wollen, damit er sich stärker auf den Profifußball konzentrieren kann.

Das denke ich auch.
Wobei der Profifußball bei uns eh alles dominiert. Würde er sich aber nicht mit Fanpolitik befassen wollen, wäre das doch dann eigentlich noch besser in einem Präsidium mit Lörcher und Scholz?! Ich würde zumindest mal unterstellen, dass sich die Beiden da nicht als Schuljungen vorführen ließen, wenn sie sich dem Thema widmen sollen, Aki am Ende aber eh alles ablehnt.

Das alles wird zwangsläufig dazu führen, dass Jakob einige Punkte anbringen und umsetzen kann. Was halt bei vielen fehlt, ist der Glaube, dass unter einem Präsidenten Watzke die wirklich tiefgreifenden Punkte angegangen werden können und strukturelle Veränderungen umgesetzt werden.

Strukturelle Veränderungen findet ja Niemand im aktuellen System gut. Die Personen in den Gremien werden sich in den nächsten Jahren natürlich auch durchmischen. Vielleicht ist ein breiter aufgestelltes und mit zwei Kandidaten u50 auch verjüngtes Vorstandsteam aber auch ein erster Indikator für Wandel. Der Ältestenrat wird vermutlich nicht ad hoc mit Großkreutz aufgefüllt, aber vielleicht kann man an anderen Stellen eben mindestens mal etwas durchwischen und neue Leute in die Gremien bekommen. Oder es werden - idealerweise gemeinsam - strukturelle Änderungen erarbeitet, wonach es bspw. andere Besetzungsszenarien für die Gremien, den Wahlausschuss (falls man den überhaupt noch will) oder anderes geben soll.

Aki Watzke hat und sollte keinen Freibrief bekommen. Aber zumindest ich bin der Auffassung, dass er auch, aber nicht nur aufgrund seiner Verdienste um den BVB eine faire Chance hat zu zeigen was er denn in der neuen, anderen Rolle wirklich machen wird.
Ich halte es dann für gut und vollkommen nachvollziehbar, wenn er kritisch beäugt und an seinen Taten gemessen wird.
Die Argumentationskette, dass er alles nur aus niederen Motiven macht und Lörcher und Scholz jetzt nur das Feigenblatt sind, überzeugt mich nicht und stößt mich ab.

Watzkes Kandidatur wurde deutlich von Leuten aus den Ausschüssen sekundiert. Das schafft auch Abhängigkeiten. Natürlich kann man z.B. Leute aus dem Wirtschaftsrat abwählen. Der Vorstand kann aber selber eigenständig vier Kandidaten bestimmen, so dass es möglich ist, von Mitgliedern herausgewählte Vertreter wieder einzusetzen. Da haben sich in den letzten Wochen ganz viele sich selbst erhaltene Strukturen offenbart, die reformbedürftig sind. Dass ein Vorstand unter Aki Watzke diese Reformen einleitet, die die Positionen von Leuten ins Wanken bringen, die ihn erst in den Vorstand gebracht haben, ist einfach massiv fragwürdig.

Diese Abhängigkeiten hast Du aber ja immer. Vielleicht ist Lunow auch daran gescheitert, wenn er suggeriert haben sollte, dass er z.B. die Leute aus den Gremien eh nicht mehr haben will. Und so machtvoll die Position der Gremien im e.V. auch ist: Auch diese Personen sind Teil von Borussia Dortmund und auch deren Einschätzung ist eine, die in einem Verein mit über 200.000 Mitgliedern grundsätzlich mal respektierbar sein sollte.

Am Ende läuft für mich alles auf die Frage hinaus, ob einem ein "wenig ist besser als gar nichts" reicht, oder ob man mehr will.

Auch das wäre ja legitim. Aber das geht dann schon eher in Richtung Fundamentalopposition und es bräuchte eben sehr viel Veränderung in KGaA und e.V. um "das System Watzke" auszumerzen.


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