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War es ein Fehler, Biden auszutauschen? (Politik)

guy_incognito, Rhein-Neckar, Mittwoch, 06.11.2024, 10:09 (vor 398 Tagen) @ markus

Normalerweise ist es Usus, dass der bisherige Präsident mit Amtsbonus ein zweites Mal antritt. Alt und gebrechlich war er schon 2020. Dann kamen plötzlich vermehrt Berichte darüber und die Meute (sogar die eigene) ist wie wilde Tiere über ihn hergefallen, solange bis Biden, der gute Arbeit geleistet hat und weiterhin bessere als Trump leisten würde, abtreten musste. Ich hatte mit dem Wechsel ein ungutes Gefühl, da dieser Amtsbonus dann wegfällt.

Nun ist es so, wie es ist. Trump hat offenbar recht deutlich gewonnen. Das wird man in einer Demokratie akzeptieren müssen. Wenigstens ist die Börse heute deutlich im Plus. Das ist doch schönes Schmerzensgeld.

Wenn man sich die Ergebnisse anschaut, hat der Wechsel wohl keinen wirklichen Einfluss gehabt.

Viel schlechter hätte auch Biden nicht abschneiden können. 7 % Rückstand in Michigan sind schon heftig.

Beide Kandidaten waren nicht geeignet.

Zudem haben schlichtweg die Themen gefehlt. Die von Harris angepriesene Opportunity Economy war eine Verlegenheitslösung mit ein paar typischen demokratischen Ansätzen. Am Ende nur darauf zu setzen nicht der Kandidat der Gegenseite zu sein, ist dann einfach zu wenig.

Die Wahlagenda entsteht in der Regel vor Beginn der Vorwahlen. Das hat eindeutig gefehlt. Harris musste sich intern nicht durchsetzen und wäre meiner Meinung nach schon dort gescheitert.

Ein großes Problem der Demokraten ist die Diversität der Partei. Sie müssen eine riesige Wählergruppe ansprechen, die hierzulande von SPD, FDP und großen Teile der Union & Grünen sowie einem gewissen Teil der Linken abgedeckt wird. Damit haben sie natürlich die größere Basis verglichen mit den Republikanern, diese abzuholen ist aber deutlich schwieriger.

In der Opposition gegen Trump haben sie sich zusammengerauft, als Regierungspartei traten die Probleme dann zutage.

Ich denke, dass die Demokraten verstehen müssen, dass es nicht reicht, nur an die Moral der Wähler zu appellieren. Natürlich repräsentieren sie aus unserer Sicht das Gute und Soziale, wie wir es aus unserer liberalen Gesellschaft gewohnt sind.

Trotzdem muss es gelingen Themen wie Migration in die Mitte der Partei zu holen. Hinten raus, als es im Wahljahr selbst schon zu spät war, hat Biden die Einwanderungs- und Asylregeln deutlich verschärft, was dann auch direkt einen Effekt gehabt hat. Das hätte er aber deutlich früher machen müssen.


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