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Bundesregierung schränkt Ukraine-Hilfe ein (Politik)

Ulrich, Montag, 19.08.2024, 10:18 (vor 489 Tagen) @ Cthulhu

Aber genau der Druck ist doch auch Sinn der Sache. Die Ukraine wird auf lange Sicht in einem Zermürbungskrieg keine Chance haben, insbesondere da Putin anscheinend nichts so wenig interessiert, wie Russen. Verheizt man halt noch ein paar mehr.

Du solltest nicht vergessen, dass dieser Krieg auch Russland zermürbt. Es geht nicht nur um Soldaten, es geht auch um Geld und um Material. Wladimir Putin "verheizt" im Augenblick die liquiden Mittel des nationalen Wohlfahrtsfonds, die Mittel werden wohl irgendwann im Verlauf des Jahres 2025 erschöpft sein. Russland hat seine Fähigkeit, neue Kampf- und Schützenpanzer zu bauen, weitgehend verloren. Statt dessen werden alte, vielfach schon zu Sowjetzeiten eingelagerte Systeme aufgearbeitet. Trotzdem verliert man wohl mehr, als man nachliefern kann. Die Reserven an noch nicht aufbereiteten Fahrzeugen ist endlich, und da man zunächst die besten ausgesucht hat wird Die Qualität vor allem der Schützenpanzer ist wohl ziemlich schlecht. Die Ukrainer ziehen den in den Siebzigern in Deutschland gebauten Marder den auf Sowjet-Technik basierenden Fahrzeugen vor.

Wichtig ist vor allem die Artillerie.Die vom Westen an die Ukraine gelieferten Systeme sind deutlich weitreichender und auch zielgenauer als die von Russland eingesetzten Geschütze. Russland hat viel Masse, aber keine "Klasse". Die Munition stammt mittlerweile zu einem beträchtlichen Teil aus Nordkorea, die Qualität scheint nicht sonderlich gut zu sein.


Jetzt droht ihm aber auch ein gewisser Gesichtsverlust, der Feind, den man mal eben in die Knie zwingen wollte, dreht den Spieß um? Ja, es erfordert eine Reaktion, aber wenn die Ukraine einen Frieden erzwingen will, dann wird sie auch ein gewisses Risiko eingehen müssen.

Die Ukraine ist mit dem Gegenangriff auf russisches Territorium meiner Meinung nach ein beträchtliches Risiko eingegangen. Man hat Truppen und Material aufgespart, die eigentlich im Donbas dringend benötigt worden wären. Die Hoffnung ist wohl, dass Putin nun seinerseits Truppen aus dem besetzten Teil der Ukraine abziehen und in Kursk an die Front wirft. Bisher ist das allerdings noch nicht passiert.

Bisher scheint Putin wohl den ukrainischen Vorstoß herunterspielen zu wollen. Die Frage ist, wie lange gelingt ihm das noch? Die Ukraine hat wohl eine größere Anzahl von russischen Soldaten gefangen genommen, vor allem junge Wehrpflichtige. Vermutlich lässt die Ukraine die jetzt über das Internationale Rote Kreuz Briefe an die Angehörigen schreiben, etc. Die Ukraine wiederum scheint sich wohl im bereits besetzten Territorium festsetzen zu wollen. Man hat Brücken zerstört, das hindert Russland einerseits, Reserven an die Front zu führen. Andererseits sind auch Rückzugswege versperrt, die Ukraine könnte zusätzliche Gefangene machen und Material erbeuten.

Ich finde diese Forderung nach diplomatischen Gesprächen immer ein wenig belustigend. Das suggeriert immer, dass die Nato, USA, EU oder wer auch immer nur mal kurz anrufen müsste, und diplomatische Gespräche verordnen und alles wird gut.
Natürlich haben die westlichen Großmächte eine mächtige Stimme gegenüber der Ukraine, im Zweifelsfall würde diese sich wohl auch Forderungen der Geld/Waffengeber beugen müssen, aber es ist ja nicht so, als wäre die russische Seite an Frieden interessiert.

Wenn Russland ernsthaftes Interesse daran hätte, den Krieg zu beenden, wäre ich überrascht, wenn man nicht wenigstens gesprochen hätte.

Dieses Interesse hat Wladimir Putin zumindest aktuell nicht. Der geht immer noch davon davon aus, dass er seine Minimalziele in der Ukraine erreichen kann. Noch kurz vor dem ukrainischen Gegenangriff hat er erklärt, im Falle eines Waffenstillstands müsste die Ukraine zunächst weitere, noch nicht von Russland besetzte Gebiete räumen.


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