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Viktor Orban macht seinen Antrittsbesuch als EU-Ratspräsident bei seinem Herrn und Meister in Moskau (Politik)

Ulrich, Freitag, 05.07.2024, 16:18 (vor 534 Tagen) @ markus

Ich habe sicherlich keinerlei Sympathie für Viktor Orban. Und ja, auch ich sehe die Provokation, die aus dem Zeitpunkt der Reise in Verbindung mit Ungarns Ratspräsidentschaft resultiert. Trotzdem bin ich dankbar für die Öffnung eines jeden Gesprächskanals, der mittelfristig zur Beendigung des Krieges führen kann. Denn nein: dieser Krieg wird nicht damit beendet werden, dass Rußland es sich anders überlegt und bedingungslos hinter die Grenzen von 2014 zurückzieht. Und auch nicht dadurch, dass die Ukraine sämtliche Gebiete kriegerisch befreit. Wenn diplomatische Initiativen dazu führen, dass nur eine ungarische Mutter weniger den Tod ihres Sohnes beweinen muss, wäre schon viel gewonnen.


Also soll die Ukraine auf Gebiete verzichten?

Das ganze ist Putins Plan B. 2014/2015 hat er einem Waffenstillstand zugestimmt. Im Hintergrund wurden dann die Weichen für die Invasion der gesamten Ukraine gestellt, die dann Anfang 2022 tatsächlich stattgefunden hat. Hier hatte sich Putin doppelt verrechnet. Die Ukraine hatte sich zwar nicht optimal, aber mit westlicher Hilfe doch deutlich besser auf einen russischen Angriff vorbereitet als von ihm erwartet. Und die russische Armee war u.a. wegen des Günstlingswesens und der grassierenden Korruption deutlich schlechter aufgestellt als nach oben gemeldet.

Aktuell steht Russland deutlich schlechter da, als von vielen vermutet. Man hat extrem viele Soldaten und sehr viel Material verloren. Insbesondere gehen dem Land die Kampf- und Schützenpanzer aus. Man behilft sich, indem man alte, vielfach noch zu Sowjetzeiten eingelagerte Systeme aufbereitet und teilweise auch modernisiert. Aber die Substanz der Fahrzeuge, auf die man jetzt noch zugreifen kann, wird immer schlechter. Und im nächsten Jahr dürften die verfügbaren Vorräte aufgebraucht werden. Bei Munition hängt man vor allem an Nordkorea, dort wurden in den letzten Jahrzehnten vor allem Unmengen an Artilleriemunition produziert. Aber die ist häufig qualitativ minderwertig, teilweise auch, weil sie überlagert ist.

Ein Waffenstillstand nach dem Vorbild von 2015, verbunden mit der Aufhebung westlicher Sanktionen gegen Russland und ggf. schwächere Unterstützung der Ukraine würde Russland erlauben, sich zu erholen und aus den eigenen Fehlern zu lernen. In ein paar Jahren wäre dann nicht nur die Restukraine gefährdet, sondern auch die baltischen Staaten, Polen, Moldau, etc.


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