Wir brauchen einen Fantherapeuten (BVB)

Phil, Freitag, 14.06.2024, 08:24 (vor 543 Tagen) @ Pini

Hallo Pini,

Es ist einfach eine vollkommen abgedrehte Erwartungshaltung in den letzten 10 Jahren entstanden. "Man" denkt einfach, man müsse jeden Gegner aus dem Stadion schießen, als stünden auf der anderen Seite Kreisligamannschaften.

Das ist definitiv so. Es gibt da nur noch sehr wenige Graubereiche, in denen viele sich bewegen würden. Es muss schöner Fußball sein, es muss sehr erfolgreicher Fußball sein und natürlich auch leidenschaftlich und klar, nur mit guten Typen auf dem Platz. Zugleich soll der BVB natürlich wie eine Familie arbeiten und möglichst auch nur ganz sauber in allen moralethischen Aspekten arbeiten.

Ist dem nicht so, ist auch immer Unzufriedenheit gegeben. Und bei nicht wenigen habe ich auch den Eindruck, dass im Grunde das Fansein nur noch darin besteht, möglichst viel zum Aufregen zu finden, damit das ganze überhaupt noch ein wenig Emotionen erzeugt. Und so macht man es dann auch.

Ich erinnere mich an ein 5:1 gegen den 1. FC Köln Anfang 2020. Im Stadion wurde es als recht normal-positiv wahrgenommen, ein bisschen gefeiert. Im Internet wurde dennoch viel kritisiert. Business as usual, und das und das könnte noch besser sein. Ich weiß nicht, ob wir in meinen ersten 10 Dauerkartenjahren 1999 - 2009 überhaupt einmal 5 Tore in einem Spiel erzielt haben?

Also wir 1995 endlich wieder deutscher Meister wurden, haben wir 14 Spiele nicht gewinnen können (bei 5 Niederlagen und 9 Unentschieden). Wir schossen ganz 67 Tore. Spiele waren fast immer knapp und die wenigen deutlichen Siege wirkten rauschhaft.... Im Pokal schied man in der 2. Runde aus. (aber der UEFA Cup war dafür eine tolle Reise).

Aber das hat sich halt alles verändert und ist ewig her. UNd kann dann in diesem Zwischending, in dem sich Klubs wie wir bewegen, nur zu Frustrationen führen.

MFG
Phil

Vielleicht ist die Erwartungshaltung nun wenigstens ein bisschen abgeflacht. Das wäre sehr gesund.