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Ja, die fehlende Rückendeckung (BVB)

Blarry, Essen, Donnerstag, 13.06.2024, 17:09 (vor 544 Tagen) @ Venceremos
bearbeitet von Blarry, Donnerstag, 13.06.2024, 17:15

Schauen wir uns die "fehlende Rückendeckung" doch einmal an ein paar Fallbeispielen an:

- ET ist nach seinem Stint als Übergangstrainer im Verein erstmal über. Anstatt mit Blumenstrauß in die kalte weite freie Wirtschaft entlassen zu werden, wird er auf einen extra für ihn geschaffenen Dienstposten zbV gesetzt. Ein Dienstposten ohne große Aufgaben und Befugnisse, aber direkt an der Seite des Chefs. Ein Ort, der nur sonst lokalen Granden wie Friedrich Merz vorbehalten ist.

- Auf diesem Pöstchen lauernd darf er seinen früheren Nachfolger und künftigen Vorgänger aus dem Amt quatschen. Ohne großen Widerhall. Der frühere Nachfolger und künftige Vorgänger hat seitdem woanders leidige Erfolge einfahren können.

- Es folgen zwei traurige Hinserien mit schlechten Ergebnissen und spielerischer wie taktischer Einfalt, ohne Aussicht auf Besserung. Hinserien, die jeden Trainer diesseits eines Jürgen Klopp auf den Flur des Jobcenters gebracht hätten. Es wird keinerlei Diskussion zugelassen, die Treue der Führung ist unerschütterlich.

- Die Einfalt kumuliert ausgerechnet in dem einen Spiel, das die Geschicke hätte ändern können, gegen Mainz. Es folgen mehr Pathos und Tränen als in den Vorausscheidungen zu Deutschland sucht den Superstar, und spätestens nach den Ehrenrunden ist klar, wer der goldene Mittelpunkt des Vereins ist. Es bleibt felsenfeste Unterstützung.

- Der direkte Vorgesetzte wird in der Sommerpause rasiert, ET darf über dessen Kopf hinweg seine Wunschspieler einkaufen und bekommt sie auch. Machtverhältnisse zementiert.

- Die zweite Saison beginnt so, wie sie angefangen hat, deprimierend. Ein Co-Trainer nach dem anderen wirft hin. Im Winter werden zwei Vereinslegenden in den Trainerstab geholt, teils, weil man sich inhaltlichen Input erhofft, zum großen Teil natürlich als Blitzableiter. Schuld soll bitte jeder andere bleiben.

- Nebenbei gibts vier Heimniederlagen in einer Spielzeit, die sonst jahresweise uneinnehmbare Heimspielstätte verliert für Gastmannschaften ihren Schrecken.

- Während die Mannschaft im Ligabetrieb behäbig ins Mittelfeld mäandert, wird von Vereinsseiten sämtlicher Fokus auf die Champions League umgelegt. Die Bundesliga gar zum entbehrlichen Wettbewerb erklärt. Leipzig und natürlich wieder Mainz nutzen die Einladung, einmal ordentlich durch- und drüberzuschrubben. Egal, nur in Europa zählt's.

- Währenddessen wird personell nachgelegt; der Sportchef wird weiter enteiert, an die Spitze des Vereins werden frühere sportliche Weggefährten und persönliche Freunde des Trainers geholt. Einfach, um auf Nummer sicher zu gehen und das best-, bequemstmögliche Umfeld zu schaffen.

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Da wird jemandem zweieinhalb Jahre lang der rote Teppich ausgerollt, und sich trotzdem über fehlenden Support beschwert. Je mehr und weiter man über diesen Zeitraum nachdenkt, umso mehr kommt zumindest bei mir der Gedanke durch: scheiße, der wurde gar nicht vor die Tür gesetzt. Der hat sich, dem wurde vom Verein ein zehnfaches Fallnetz unter die Füße gespannt. Der ist von alleine gegangen. Und wenn er das tat, weil er sich von Vereinsseiten her mehr Unterstützung gewünscht hätte, nachdem der Verein ihn jahrelang gegen jeden Sinn und Verstand gepampert hat, also, puh. Dafür bedarf es schon einer sehr akzentuierten Persönlichkeit.


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