Das fragen sich unsere Nachbarn auch (BVB)

markus, Montag, 29.05.2023, 14:52 (vor 936 Tagen) @ istar

Die Idee, wir könnten nicht gewinnen, ist neunzig Prozent der Leute doch gar nicht mehr in den Sinn gekommen.

Ganz davon ausnehmen tu ich mich auch nicht.

Ja, leider hat uns die Psyche einen Strich durch die Rechnung gemacht. Nach dem Sieg in Augsburg und dem Patzer der Bayern gegen Leipzig war die Euphorie grenzenlos. Was sollte da noch schief gehen bei der unfassbaren Heimstärke (die letzten Gegner wurden lockerflockig überrollt) und einem Gegner, für den es um nichts mehr gehen sollte? Eher lässt Bayern noch in Köln Punkte liegen lautete auch meine Devise.

Dann kam Tag X und plötzlich schwenkte die Psyche um auf „scheiße, hoffentlich vergeigen wir das heute nicht“. „Was ist, wenn die Bayern früh in Führung gehen? Was ist, wenn irgendwas dummes passiert (VAR, Elfmeter)?“. Und diese Gedanken werden die Spieler auch gehabt haben. Aus Euphorie ist plötzlich Angst geworden. Und dann fängt man sich schnell zwei Gegentore, die Kobel an guten Tagen gehalten hätte, dann verschießt man auch einen Elfmeter und kriegt vorne keinen gescheiten Spielaufbau hin. Dann vergeigt man auf der Zielgeraden noch so ein Ding.

Ich kann es den Spielern nicht verübeln. „Das sind Profis, die müssen dat abkönnen“ ist mir zu einfach. Dahinter stecken Menschen, die eben in einer besonderen Situation auch Versagensängste entwickeln. Das verhindert auch ein Haufen Geld nicht. Antrainieren lässt sich sowas schlecht, weil wir nur alle Jubeljahre mal in so einer Situation kommen. So gefestigt kannst du nur werden, wenn du das regelmäßig hast. Oder wenn man es dennoch erfolgreich über die Bühne bekommt.