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Volumen bis zu 200 Milliarden – Ampel soll sich auf Gasumlagen-Alternative geeinigt haben (Politik)

Sascha, Dortmund, Freitag, 30.09.2022, 09:23 (vor 573 Tagen) @ Lattenknaller

Nein, keine höhere Inflation. Die aktuelle Inflation ist nicht in der Nachfrage begründet. Der Gaspreisdeckel dämpft die Inflation und hält die Nachfrage idealerweise auf aktuellem Niveau.


Das ist nicht so korrekt. Die aktuelle Inflation ist zu einem Teil auch durch die Ausgaben in der Coronazeit angefacht worden und die sind vorrangig nachfrageinduziert. Wie so viele dieser Programme wirken sie erst nach einer gewissen Zeit, so dass bereits auflebende Tätigkeit und der Nachfrageschub sich gegenseitig anschoben. Die Experten sind weltweit einhellig der Meinung, dass das 2 bis 3 % der derzeitigen Inflation ausmachen. In den USA eher mehr als in Deutschland, da hier die Programme fast vollständig bei den Konsumenten und Haushalten ansetzten und man dort das Geld wirklich zum Fenster rausgeworfen hat. Ein Teil unserer Inflation ist auch aus den USA eingeschleppt worden. Dazu kommen dann die angebotsseitigen Lieferprobleme und dann die Energiepreise.
Das ist hier keine Meinung, sondern eigentlich schlicht Stand der volkswirtschaftlichen Diskussion.

ch kann dieser Erklärung nur schwer folgen, weil ich die Preissteigerungen beim Vormaterial und die massiven Lieferprobleme selber am Markt mitbekommen habe. In vielen Bereichen war doch gar kein Angebot vorhanden, das ausgereicht hätte, um die "normale" Nachfrage zu bedienen. Die Preise sind in die Höhe geschossen, weil der Seeverkehr fast komplett lahmgelegt war, Hochöfen in Erwartung einer noch deutlicheren Konjunjturabschwächung heruntergefahren wurden und viele "Abfallprodukte" aufgrund anderer Lieferschwierigkeiten verteuert wurden. Allein der Chipmangel in der Automobilindustrie hat in vielen Branchen, in denen man das gar nicht vermuten würde, zu massiven Preiserhöhungen geführt.

Allerdings werden ein Großteil dieser nachfrageinduzierten Inflation durch die anstehende Rezession, die bereits ansteigenden Preise und bereits einsetzenden Ausgabenreduzierungen der Haushalte vermutlich ausgebremst.

Unter dem Strich dürfte es die Inflation bremsen.

Den energierelevanten Teil ja.
Allerdings ist es schon schwierig den Punkt zu treffen. Da lasse ich mich positiv überraschen. Dieses Mantra von "viel Geld hilft viel" ist mir momentan zu simpel, wenn es um generelle Marktstörungen und auch simpel Spekulationseffekte geht. Bei Corona war das nicht anders zu machen, aber hier müsste man auch mal generell von staatlicher Hand Marktmechanismen und Infrastruktur sich anschauen.
Ich bin zumindest froh keine größeren Cashreserven zu haben, die sind alle in die Hausrenovierung geflossen.

Wie gesagt, der Energiepreisanteil ist in vielen Vorprodukten mittlerweile so hoch, dass auch ein Gaspreisdeckel dieser Höhe kaum dazu ausreichen dürfte, dass wirklich wieder "Schnäppchenpreise", oder auch nur ein Preisniveau von vor der Ukrainekrise erreicht werden realisierbar sind. Ich glaube, dass der Bremsweg sehr lang ist, bis durch diese (Ja, notwendige) Maßnahme wieder inflationstreibende Impulse auf die Inflation ausgehen. Es wird schlichtweg erst einmal darum gehen, einer deutlichen Deindustrailisierung und einer deutlichen Verarmung von Privathaushalten entgegenzuwirken.


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