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Volumen bis zu 200 Milliarden – Ampel soll sich auf Gasumlagen-Alternative geeinigt haben (Politik)

Lattenknaller, Madrid, Donnerstag, 29.09.2022, 14:31 (vor 572 Tagen) @ Ulrich

welt

Endlich kommt Bewegung in die Sache...


Hier dürfte es um weitaus mehr als um einen Ersatz der Gasumlage gehen. Ich gehe davon aus, dass es sich zudem um eine Art "Preisdeckel" für Haushalte, Gewerbe und Industrie handelt. Meine Meinung nach ist es grundsätzlich dringend notwendig, etwas in diese Richtung zu unternehmen. Man darf nicht abwarten, bis Privatpersonen und Unternehmen "absaufen". Aber andererseits muss man auch sicherstellen, dass es ausreichend Sparanreize gibt. Ohne eine Reduktion des Gasverbrauchs in allen Sektoren kommen wir nicht ordentlich durch den Winter.

Zudem muss man jetzt aufpassen, dass man keine "Mondpreise" für Erdgas zahlt, insbesondere nicht für LNG. Man wäre gut beraten, das Preisniveau in anderen Regionen der Welt zu beobachten und zwar angemessene Aufschläge darauf in Kauf zu nehmen, aber keine Wucherpreise.

Die Schuldenbremse ist damit für 2023 und vermutlich auch 2024 vom Tisch. Auch das war höchste Zeit. Man kann nicht in der wohl größten Krise der Nachkriegszeit zwanghaft sparen wollen.

Es wird eine der großen Fragen dieses Jahres sein, wieso man an der Stelle so lange rumgeeiert hat. Auch in der EU. Man kann die Gründe gegen einen solchen Markteingriff nachvollziehen, aber die Gründe, die ich immer lese basieren auf einem mikroökonomischen Marktmodell, dass auf Faktoren basiert, die derzeit nicht zutreffend sind. Wesentliche Bestandteile eines funktionierenden Marktes sind außer Kraft.

Spanien und Portugal haben seit Juni die "excepcion iberica". Die den Gasbestandteil auf rund 50 € Mwh deckelt.
Das betrifft nur den Strom. Dies hat einen positiven Effekt auf den Strompreis, der seit Juni deutlich unter den der anderen großen EU-Länder liegt. Problematisch war der Juli und August, weil durch die Hitze und Trockenheit die Wasser- und Windkraft fast wegfielen und dadurch mehr Gas eingesetzt wurde. Was den Preis dann wieder nach oben trieb. Momentan sinken die Preise wieder dramatisch.
Nachdem Sanchez noch vor einem halben Jahr das nur mühsam durchdrücken konnte, wird ein vergleichbarer Mechanismus nun EU-weit erfolgen.
Die Kosten werden teils auf die Konsumenten verteilt, teils auf die Energieversorger, teils durch den Staat und teils durch die neue Sonderprofitbesteuerung.
Man sollte also in Deutschland mal auf Spanien schauen und sich das im Detail anschauen. Denn an der ein oder anderen Stelle muss man noch feinsteuern.
Eventuell kann man ja sogar von anderen Ländern lernen, etwas was man in Deutschland generell nicht so gerne macht.


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