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Kohfeldt? Mit welchen Argumenten? (BVB)

Will Kane, Saarbrücken, Samstag, 26.09.2020, 23:25 (vor 1301 Tagen) @ NGM

wenn der die Klasse mit Werder dieses Jahr hält hat der für mich die Reife um den nächsten Schritt zu machen!


Reif für was? Um mit einem Mittelklasseverein die Europa League anzupeilen? Kohfeldt hat mal noch so gar nichts in seiner Karriere gerissen, was ihn auch nur ansatzweise für den Trainerjob beim BVB qualifzieren würde.

Nur mal so zum Vergleich: Favre hat Gladbach vor dem Abstieg gerettet und danach in die CL geführt. Tuchel hat mit Mainz die Qualifikation für das internationale Geschäft geschafft.

Was genau hat Kohfeldt vorzuweisen?


Genau das gleiche wie Kloppo und Tuchel, nix.


Tuchel hatte bereits etwas vorzuweisen und Klopp ebenfalls - wenngleich auf einem anderen Niveau. Die Verpflichtung von Klopp war jedoch ohnehin noch eine ganz andere Zeitrechnung. Kohfeldts Qualifikation hingegen ist, dass er mit Bremen mit Ach und Krach den Klassenerhalt geschafft hat. Das wird hier sicherlich Begeisterungsstürme auslösen.


Titelmäßg hatten beide nichts vorzuweisen und Kloppo ist sogar mal abgestiegen. Im Prinzip bedeutet es halt gar nix ob jemand was vorzuweisen hat oder nicht. Siehe Mourinho, hat einiges an Titel aber sehen will ich seinen Fußball hier nicht
Im Endeffekt zählt was du auf dem Platz siehst, gefällt dir das und kann man sich vorstellen daß es besser wird mit einer besseren Mannschaft?
Dann holen sonst nicht. Wenn Leuten Kohfeldt gefällt wie er spielen lässt ist es ein völlig legitimer Vorschlag und Erfolge früherer Tage zählen nicht, auch nicht bei Spielern.

Kohfeldt hat als Dritter U 23 - Trainer hintereinander die Cheftrainerposition mitten in der Saison in einer Krisensituation von seinem Vorgänger übernommen. Wie seinen Vorgänger Nouri und Skripnik auch gelang es ihm, eine verunsicherte Mannschaft zu stabilisieren und zum Klassenerhalt zu führen. Was u.a. wie bei seinen Vorgängern ebenfalls auch daran lag, dass die Mannschaft den Trainerwechsel gefordert hatte.. Wie bei seinen Vorgängern auch folgte darauf eine relativ erfolgreiche Phase, die bei Kohfeldt etwas länger dauerte als bei seinen Vorgängern und mit Platz 8 in der Endtabelle endete.

Danach folgte der Absturz, der sicherlich mehrere Ursachen hatte. Allerdings hatte auch Kohfeldt einen gehörigen Anteil daran. Profitierte er in der Vorsaison noch von einem über zwei Drittel der Spielzeit überragend agierendem Kruse, konnte er mit seinen Spielideen dessen Fortgang nicht annähernd ersetzen. Was unabhängig von der durchaus schwerwiegenden Verletztensituation war. Aber auch nachdem sich die Verletztensituation entspannt hatte, ging der Sinkflug Werders weiter. Wobei Kohfeldt ein und andere mal dieselben Fehler beging. Nicht zum Kader passende grundsätzliche Spielidee oder unpassende Positionierung von Spielern (mit erheblichen Folgen für das Zusammenspiel) waren da nur zwei von mehreren.

Ohne die Corona-Zwangspause wäre Werder sang- und klanglos abgestiegen. Das weiß selbst Baumann. Man hat in der Zwangspause besser an der Physis der Spieler gearbeitet als einige andere Clubs. Dies hat zu einigen Punktgewinnen nach dem Wiederstart geführt, dennoch blieben andere verlorene, sehr unterdurchschnittliche Spiele, die (nicht nur, aber auch) durch Kohfeldts Fehler bedingt waren. Dass Werder nicht direkt abgestiegen ist, war der Dämlichkeit der Fortuna und am letzten Spieltag dem Abschenken des EffZeh sowie der Professionalität Unions zu verdanken. Am Ende vermied man mit zwei Unentschieden in der Relegation gegen Heidenheim den Abstieg mit Ach und Krach.

Kohfeldt hat sich nur halten können, weil sein Schicksal als Trainer Werders mit dem seines Chefs Baumann gekoppelt ist und dessen Schicksal als Geschäftsführer Sport mit dem des Oberbosses Bode. Bremer Verhältnisse halt.

In der Vorbereitung auf diese Saison schien Kohfeldt einiges anders machen zu wollen, indem er auf einigen Positionen auf jüngere Talente setzte. Um im ersten Spiel gegen die Hertha wieder genau die gleichen Fehler wie in der Vorsaison zu begehen. Kohfeldt hat für das heutige Spiel einige Konsequenzen gezogen, aber dass man heute gegen ein völlig desolates Gelsenkirchen mit einem eindimensional agierenden überforderten Trainer und einer massiv verunsicherten und anscheinend gegen den Trainer spielenden Mannschaft gewonnen hat, kann nicht auf eventuelle kluge Schachzüge Kohfeldts zurückgeführt werden.

Kohfeldt redet und erklärt gern und vieles, auch Dinge, nach denen nicht gefragt wurde. Eloquenz kann man ihm nicht absprechen und in seinen Analysen findet er auch immer die Fehler anderer.

Selbst den ‚FloKo‘-Fanboys bei Werder fällt aktuell nicht mehr so viel an Pro-Argumenten ein, die eine Zukunft mit ihm als Werdertrainer begründen könnten. Sympathisch, gutes taktisches Wissen, ‚Werder-DNA‘, die vorletzte Saison - viel mehr kommt da nicht.

Sicherlich ist es immer legitim, sich als Fan Trainer X oder Y für besser zu halten als den aktuellen Trainer seines Clubs und sich dessen Verpflichtung zu wünschen. Nur wäre es in meinen Augen vorteilhaft, diesen Wunsch auch mit konkreten und relevanten Argumenten zu begründen.

Diese sehe ich bei Kohfeldt bei allem Respekt nicht.


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