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Hart aber fair (Corona)

Alones, Dienstag, 21.04.2020, 15:50 (vor 2074 Tagen) @ CB

Panikmache? Nur zur Erinnerung: 42.000 Tote in den USA, 24.000 in Italien und 4.800 in Deutschland. Das ist für dich Panikmache?


Ja, halte ich für Panikmache! Nicht zuletzt deshalb, weil das auf jeden Fall Tote MIT, aber nicht alle DURCH Corona sind...


Woher kommt denn dann der Anstieg bei den Todeszahlen? Das ist doch momentan klar zu sehen, dass die Todeszahlen in Spanien, Italien, Großbritanien und co. klar hochgehen.

Man muss sich alle Einzelfälle ganz genau anschauen. Demographie, Bevölkerungsdichte und Luftverschmutzung sind wichtige Faktoren. Das Gesundheitssystem sowieso. Pauschal kann man nicht die Situation von einem Land auf ein anderes übertragen. Selbst regional kann es große Unterschiede geben. So soll es in Italien beispielsweise ein Dorf gegeben haben, das mitten im Krisengebiet komplett von Corona verschont geblieben ist.

Die Übersterblichkeit ist grundsätzlich ein wichtiger Faktor. Nur sind momentan 1-2 Monate einfach ein viel zu kurzer Zeitraum, um daraus irgendwelche Rückschlüsse zu ziehen. "Freakmonate" können immer wieder auftreten. Am Ende des Jahres hätte man durchaus fundierte Zahlen, aber auch nur, wenn man den Virus hätten laufen lassen. So bleibt weltweit eigentlich fast nur noch Schweden mit seinem Sonderweg als Vergleichsmaßstab übrig (zumindest teilweise). Doch auch hier werden sich die "Gelehrten" die Köpfe mit ihren unterschiedlichen Interpretationen den Schädel einschlagen.

Ein weiteres Problem in Norditalien, Madrid und auch New York dürfte die eingesetzte Panik gewesen sein. Wenn plötzlich alle wegen einem kleinen Husten oder Schnupfen bei einer Hotline anrufen, kommen diejenigen, die wirklich Hilfe brauchen nicht mehr durch. Wenn du täglich mit Schreckensbildern und Horrorstories konfrontierst wirst, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass du im entscheidenden Moment genau falsch handelst. Andere Leute wiederum verzichten aus Angst auf den dringenden Arztbesuch. Und in den USA gibt es noch den Sonderfall, dass niemand zum Arzt möchte, weil das den finanziellen Ruin bedeuten könnte.

Ich würde es mal so zusammenfassen: Wenn Panik, Angst, hohe Bevölkerungsdichte, hohe Mobilität und Luftverschmutzung auf eine fettleibige, rauchende sowie alte Bevölkerung treffen, ist der Schaden bei einer Lungenkrankheit perfekt. Ein kaputtes Gesundheitssystem rundet das dann noch alles ab. Die Folge: eine hohe Übersterblichkeit. Auf ein ganzes Jahr gesehen, bin ich mir ziemlich sicher, dass wir keine großen Ausschläge nach oben sehen werden. Doch um genaue Rückschlüsse zu ziehen, ist es noch viel zu früh. So bleibt auch diese Zahl nichts weiter als ein weiterer Wert in einem Spiel, in dem schon längst alle den Überblick verloren haben.


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