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„Öffnungsdiskussionsorgien“ - Merkel kritisiert Bundesländer scharf (Corona)

rajol, Pulheim, Montag, 20.04.2020, 13:26 (vor 2076 Tagen) @ simie

Stimme dir zu. Irgendwann wird vielleicht einmal die Coronakrise vor dem Hintergrund von Erwartungen Tabus, Missverständnissen anders erzählt werden wie es uns heute vorschwebt.
Wir Menschen neigen ja zu Tabus, Metaphern und Framings, die wir kennen und gern immer wieder bedienen. Wenn übehaupt etwas über dieses CoronaVirus signifikant ausgesagt werden kann, dann dies: es widerspricht vielen "Gewissheiten", traditionellen Vorstellungen, Bildern usf.
Dies sage ich jetzt ohne Zynismus: Im Grunde scheint ja dieses Virus für mehr als 95% völlig ungefährlich zu sein. Und es scheint auch quasi human darin, , nicht die sonst bemühten "Frauen Kinder und Schwangere" zu attackieren (hier könnte man mal wieder den Ackermann aus Böhmen lesen), sondern die, die in früheren Zeiten ohnehin an anderen Krankheiten gestorben wären. Da aber nicht sein kann, was nicht sein darf, hat man die Schulen geschlossen in der Gutmenschenabsicht, die Alten und Schwachen zu schützen.- Aber tut man das wirklich ? Differenzierung täte hier not- und nicht allein das Break down, in dem man eben doch Kinder als Virenschleuder und Alte als Opfer benent. Als ehemaliger Altenpfleger ist mir unverständlich, dass man zwar den Enkel vom Opa trennt, aber beim Schutz der Altenheime von Anfang an total versagt hat. Und ein Statement ruft bei mir auch einige Skepsis hervor: Es lautet im Rigorismus eines letztlich auf Wachstum fussenden Diktats: "Gesundheit zuerst" - womit man allerdings nur die meint, die in einer bestimmten Engführung der Gedanken angesprochen wird. Während man sich ansonsten wenig schert um die Würde des Menschen zu Lebzeiten, ist man plötzlich ganz heiß, wenn es um Grenzfälle geht. Wobei die wahnhafte Bedienung der Zahlen, die heute erfolgt und uns in ein wahnsinnige Abstraktum führt, in der sich dieser Humanismus sonnt, jenseits dessen liegt, was man als Humanum ansehen könnte. Bei den alten Griechen bildete "eu dzän" (das gute glückliche Leben) den höchsten Wert. Wir heute - so scheint gerade diese Coronakrise zu beweisen-setzen den oftmals inhaltlosen Wert (dzän) an die Spitze unserer Wertorientierungen - und das in einer sehr abstrakten Weise.


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