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„Öffnungsdiskussionsorgien“ - Merkel kritisiert Bundesländer scharf (Corona)

Litze, Montag, 20.04.2020, 23:33 (vor 2076 Tagen) @ Voomy

Das Problem ist doch, dass diese Strukturen längst hätten vorhanden sein müssen. Und ja, mir ist bewusst, dass das für das gutbürgerliche Steuerbüro in Castrop-Brauxel nicht unbedingt oberste Priorität war, aber das ändert ja daran nichts.

Es zeigt sich jetzt, wie unflexibel ein nicht unerheblicher Teil der der deutschen KMUs ist. Seit Jahren wird vor den negativen Folgen der verschleppten Digitalisierung geredet und jetzt merken es alle. Trotzdem wird der Großteil nach der Krise nicht wenigstens in papierloses Büro und eine Netzwerk-Infrastruktur investieren, die Homeoffice (oder mobiles Arbeiten :) ) erlaubt.

Mein Mitleid mit Unternehmen, die sowas immer noch nicht wenigstens in den Grundzügen hinbekommen haben, hält sich in Grenzen.


Um mal auf dein gutbürgerliches Steuerbüro zurückzukommen. Datenschutzrechtlich ist das gar nicht so einfach, zumindest bei einem Steuerbüro, bei dem ja hoch sensible Daten bearbeitet werden.

Um dem Datenschutz gerecht zu werden, darf die Steuerfachangestellte nur auf einem eigens für die Arbeit vorgesehenen PC über einen VPN Server arbeiten. Da ein kleines Steuerbüro jetzt aber nicht über einen eigenen ITler verfügt, muss zur Wartung und Pflege ein Dienstleister beauftragt werden.

Benutzt die Steuerfachangestellte ihren Privat-PC an dem der Sohnemann abends noch nen paar schmutzige Filmchen geschaut und dabei leider einen Trojaner runtergeladen hat, wird es für das Steuerbüro ziemlich unangenehm.

Aber gut, lassen wir die Kosten für PC, zwei Bildschirme, Drucker und Einrichtung und Wartung von VPN Server, die für ein kleines Steuerbüro mit fünf, sechs Mitarbeiter verhältnismäßig hoch sind, mal außenvor... Wir sind ja noch ganz am Anfang der Probleme.

Denn es muss auch alles digitalisiert werden und in einer entsprechenden Struktur abgespeichert werden. Wenn also Max Mustermann seinen Schuhkarton mit Steuerunterlagen für seine Einkommenssteuererklärung abgibt, muss dieser nicht nur sortiert, sondern auch eingescannt werden.

Denn den Schuhkarton mit nach Hause nehmen geht nur, wenn dieser in einem abschließbaren sicheren Schrank eingeschlossen werden kann. Auch zuhause Unterlagen ausdrucken, geht nur, wenn ein entsprechender verschließbarer Schrank vorhanden ist oder ein Schredder.

Jetzt braucht die Steuerfachangestellte natürlich noch ein eigenes Arbeitszimmer, denn Arbeiten am Küchentisch während der Ehemann ein Spiegelei brät oder die Küche putzt, geht auch nicht, denn es darf kein Dritter auf den Bildschirm gucken. Ganz ungünstig ist es nämlich, wenn Unterlagen auf dem Tisch liegen bleiben und der Ehemann, seines Zeichens Sachbearbeiter bei der Sparkasse, die Verluste von Malermeister Mutzke sieht. Zumindest wird sich Herr Mutzke wundern, warum plötzlich der Kreditrahmen gekürzt wurde.

Spätestens aber, wenn beruflich telefoniert wird, bedarf es eines Arbeitszimmers.

So... und jetzt kommt noch hinzu, dass die zwei Jungs zuhause einen enormen Bewegungsdrang haben und keine Freunde der leisen Töne sind. Wundert auch nicht bei #wirbleibenzuhause. Aber natürlich, der Steuerfachangestellte unterlaufen auch bei Lärm und ständigen Unterbrechungen keine Fehler bei der Arbeit.

SGG Litze


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