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Es ist doch nur wie die Grippe... (Corona)

FranzBinder, Ort, Freitag, 17.04.2020, 13:26 (vor 2080 Tagen) @ BukausmTal

Ich denke, du unterschätzt exponentielles Wachstum.
Selbst in den am schlimmsten betroffenen Ländern gibt es einen teilweise
sehr radikalen shutdown. Ohne diese Maßnahmen wären die Infektionszahlen und die dadurch erhöhte Mortalität bei einer völligen Überlastung der Intensivmedizin verheerend.
Älter, aber immer noch Maßstab für ungebremstes Wachstum:
https://projekte.sueddeutsche.de/artikel/wissen/coronavirus-die-wucht-der-grossen-zahl-e575082/
Der entscheidenen Parameter ist der R- Faktor.
Steigt der wieder über 1,0, geht die Reise wieder gen exponentielles Wachstum.

Ich unterschätze exponentielles Wachstum nicht, aber auch dieses hat ein natürliches Ende.

Abgesehen davon, dass es derzeit keine 100% verlässlichen Tests, insbesondere auf Antikörper, gibt und daher nicht alle aktiven oder überstandenen Fälle identifiziert werden konnten, gibt es dafür deutliche Hinweise.

Für Ischgl gab es ein Rechenmodell, wonach sich eigentlich jeder Einwohner infizieren hätte können/müssen, nach den Testergebnissen von letzter Woche geschah dies aber nur bei einem Drittel. Setzt man jetzt das Drittel in Relation zu den Gestorbenen, dann waren die Sterbezahlen heuer in Ischgl bis jetzt absolut nicht beunruhigend. Selbst in Hotspots wie New York, der Lombardei oder dem Elsass reden wir zwar von höheren Zahlen, aber nicht von besorgniserregenden.

Natürlich machen die Bilder aus den Altersheimen mit vielen Toten einen betroffen, aber es ist ähnlich wie mit den Verkehrstoten. Stürzt ein Flugzeug mit 300 Passagieren ab, trauert die ganze Welt, sterben ungleich mehr bei Autounfällen, interessiert das niemand außer den Verwandten und Freunden.

Europa (oder die USA) sind übrigens nicht der Nabel der Welt, auch wenn man als Europäer das gerne glaubt. In Europa haben bis auf Schweden alle Staaten mehr oder weniger ähnlich reagiert, trotzdem gibt es große regionale Unterschiede. Andere Faktoren scheinen eine viel größere Rolle zu spielen als nur Maßnahmen an sich. Afrika, Asien oder Südamerika sind übrigens deutlich interessanter, weil es dort völlig konträre Vorgehensweisen gibt. Wir werden es erleben, ob es dort in 1-2 Monaten ein Massensterben geben wird oder nicht.

Meine Vermutung ist, dass es dann auch zu einer anderen Einschätzung der Gefährlichkeit kommen wird.


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