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Deutschland im Jahr 2018 (Sonstiges)

Wallone, Montag, 10.12.2018, 15:43 (vor 1963 Tagen) @ pactum Trotmundense

- "Mimimi... wir verdienen so wenig! Die Reichen werden immer reicher und der kleine Mann ist der Dumme!"
- "Lass uns für mehr Lohn für unsere Familien kämpfen!"
- "Aber nur, wenn ich davon nicht eingeschränkt werde...."

Mal ernsthaft. Wie unsolidarisch ist diese Gesellschaft geworden? Kein Unternehmer gibt Lohnerhöhungen einfach so, weil er meint es wäre nötig. Wenn Arbeitnehmer für mehr Lohn streiken, ist das zwar für die vom Streik betroffenen Menschen unangenehm, aber absolut legitim.

Wann ist es überhaupt so gekommen, dass man bei Streiks nicht mehr auf die schlecht zahlenden Arbeitgeber schimpft, sondern auf die schlecht bezahlten Arbeitnehmer? Ich kann mich noch an andere Zeiten erinnern. Am schlimmsten finde ich die Nasen, die damit argumentieren, dass sie selbst auch sehr wenig verdienen und ihre Arbeit ja sooooo viel anstrengender oder anspruchsvoller wäre. Meine Güte, dann streike auch für mehr Lohn und fall nicht deinen Kollegen in den Rücken!

Mich nervt das. Ich gehöre statistisch zu den sogenannten Gutverdienern in Deutschland. Mir könnte, überspitzt formuliert, der Normal- und Geringverdiener egal sein. Ist er aber nicht. Im Gegenteil. Ich stehe voll hinter solchen Arbeitskämpfen, obwohl mir einer sogar mal den Urlaub versaut hat. Aber wieso sind sich diese Gruppen gegenseitig egal? Ich verstehe es einfach nicht. Wann und wie ist es dazu gekommen?

Kann es sein, dass diese Haltung in Deutschland tatsächlich besonders ausgeprägt ist? Obwohl man mit einer vergleichsweise geringen Streikquote gesegnet ist und sogar aus Arbeitgebersicht mit der Dominanz der DGB-Gewerkschaften auf der Gegenseite ungewöhnlich stabile Verhältnisse hat, werden Arbeitskämpfe anscheinend besonders kritisch gesehen. Klar, macht es einen Unterschied, ob man z.B. als Pendler selbst betroffen ist, aber wie einseitig hier viele das Problem allein auf Seiten der Gewerkschaft verorten, ist schon erstaunlich.


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