schwatzgelb.de das Fanzine rund um Borussia Dortmund
A- A+
schwatzgelb.de das Fanzine rund um Borussia Dortmund
Startseite | FAQ | schwatzgelb.de unterstützen
Login | Registrieren

[Verkehr] Danke Deutsche Bahn! (Sonstiges)

Matse, Montag, 10.12.2018, 14:02 (vor 1964 Tagen) @ Sascha

Ja, ist halt einfach scheiße. Der Bahn gehen mögliche Ausgaben so oder so flöten, ob die Leute jetzt geplant oder ungeplant nicht mit ihr fahren. Sowas kann man zumindest am Freitag kommunizieren, um den Leuten die Möglichkeit zu geben, sich mit Kollegen zu einer Fahrgemeinschaft abzusprechen, oder im Notfall sogar nach einem Urlaubstag zu fragen.


Version der EVG (www.evg-online.org/dafuer-kaempfen-wir/tarifpolitik/news/abbruch-der-tarifverhandlungen-mit-db-ag-evg-ruft-ihre-mitglieder-zu-warnstreiks-auf/): Verhandlung bis Samstagmorgen um 5:38 Uhr. Im Vorfeld habe man deutlich gemacht, dass es in der vierten Verhandlungsrunde zu einer Entscheidung kommen müsse.

Kündigst du dann am Freitag einen Streik für Montag an, bekommst du im Falle des Scheiterns womöglich gesagt, dass du die Verhandlungen unnötig belastet hättest.


Dann rufst du ihn eben Sonntags für Dienstags aus?


Oder man verhandelt einfach nicht in ein Wochenende hinein? Oder man überlegt gemeinsam nach einer Strategie zur Streikvermeidung, wenn absehbar ist, dass ein Ergebnis nicht erreicht wird.

Ich frage mich, wieso eine Gewerkschaft die alleinige Schuld für die Ausfälle zugeschrieben bekommt, obwohl ihr nicht das Funktionieren der Infrastruktur obliegt sondern lediglich die Vertretung ihrer Mitglieder.


Es geht hier doch in der Mehrzahl gar nicht um die Ausfälle an sich, sondern um die Ansetzung - und die daraus resultierende Kurzfristigkeit für die Bahnfahrer. Und wer sonst ist als die EVG ist dafür verantwortlich, dass explizit heute morgen, knapp 12 Stunden nach Ankündigung, die Züge still standen?

Die Streiks sind direkte Folgen des Scheiterns der Verhandlungen. An diesem Scheitern tragen alle Verhandlungsparteien ihre Verantwortung. Dummerweise kann es sich eine Gewerkschaft nicht leisten, einfach nur auf ein besseres Ergebnis zu warten (Arbeitgeber können in aller Regel Verzögerungen aussitzen). Das Scheitern der Verhandlungen führt zwangsläufig zu einer Eskalation, die auf Arbeitnehmerseite durch den Streik realisiert werden kann.

Prinzipiell will man das Streikrecht nicht infrage stellen, aber dennoch verlangt man "Augenmaß" nur von den Beschäftigten. Es ist nicht Aufgabe der Gewerkschaften, mit Augemaß zu agieren. Im Zweifel kostet ein Streik nicht allzu wenig, dann mag man vielleicht auch gerne möglichst effizient agieren.

Und: Auch der Bahn sind die Folgen bekannt, wenn Mitarbeiter in den Ausstand treten. Es ist klar, dass selbst geringe Abweichungen in einem eng getakteten Netzsystem extreme Auswirkungen haben. Und genau mit dieser Perspektive lässt man die Verhandlungen dann ggf. vor die Wand fahren. Weil man den schwarzen Peter an die Arbeitnehmer verteilt.

Nochmal: Die Verantwortung tragen alle Parteien, weil sie nicht in der Lage waren, eine Lösung zu finden. Den Ärger ausschließlich auf die EVG zu projizieren, finde ich extrem einseitig.


Antworten auf diesen Eintrag:



gesamter Thread:


1233615 Einträge in 13684 Threads, 13778 registrierte Benutzer Forumszeit: 26.04.2024, 10:50
RSS Einträge  RSS Threads | Kontakt | Impressum | Nutzungsbedingungen | Datenschutzerklärung | Forumsregeln