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Marco Bülow tritt aus der SPD aus (Sonstiges)

Klopfer ⌂, Dortmund, Mittwoch, 28.11.2018, 12:16 (vor 1968 Tagen) @ Sascha

Agitation war für mich eher in diesem Zusammenhang dieses Gepolter, dass die Einführung eines Mindestlohns hunderttausende von Arbeitsplätzen kosten wird.

Stimmt, die Horrorvisionen einiger Gegner waren dumm und für mich war es auch immer klar, dass es keine Arbeitsplätze, zumindest keine ökonomisch sinnvollen, kosten würde. Allerdings wurde meine eigene Kritik bestätigt. Betroffen sind vor allem die Unternehmen, die ihre gut qualifizierten Mitarbeiter grundsätzlich über Mindestlohn bezahlen und plötzlich zu einem völlig irren Dokumentationsaufwand zur Arbeitszeit gezwungen werden. Für die KMU ein Riesenscheiss, wenn ich das mal so aus meiner Erfahrung so sagen darf, wenn plötzlich der Zoll mit bewaffneten Beamten in der Tür steht und mal eben eine Stichprobe machen möchte und die Mitarbeiter wie gewohnt keinen Bock hatten, ihre Arbeitsberichte auszufüllen.

Allerdings gibt es für mich auch dringenderes als die zukünftige Erhöhung. Nämlich die stärkere Kontrolle der Einhaltung des aktuellen Mindestlohns. Wenn z.B. Subunternehmen von Paketdiensten auf Basis einer gerechneten 40-Woche-Woche den Mindestlohn zahlen, die armen Teufel aber de facto aktuell Montags bis Samstags von 8.00 bis 21.00 Uhr unterwegs sind und da noch nicht einmal die Sortierarbeit mit geschafft ist, dann ist das für mich die erste Baustelle.

Völlig klar, die Probleme stecken im System, nicht im Mindestlohn.
Irgendwie haben wir das mit der Scheinselbständigkeit komplett aus den Augen verloren, als die Ich-AG eingeführt wurden. Die Drecksarbeit der großen Unternehmen an kleine Subs zu vergeben, hölt das an sich ausgeglichene System der Tarifparteien komplett aus. Das hat auch nichts mit hartem Wettbewerb zu tun, da geht es allein um Lohndumping auf breiter Front.
Ich bin kein Freund von Regeln, aber eine, die jemanden, der den Auftrag für eine Dienstleistung annimmt, dazu zu verpflichten, die sozialen Standards, die Arbeitssicherheit und die bestehenden Tarifvereinbarungen (betreffen auch die Arbeitszeit) bis zu endgültigen Erbringung der Dienstleistung zu gewährleisten, wäre ein erster Schritt.

Wenn ich z.B. bei Hermes ein Paket abgebe, erwarte ich, dass Hermes auch dafür gerade staht, dass alles in Ordnung ist, bis das Paket angekommen ist. Das ist derzeit einfach nicht der Fall.

SGG
Klopfer


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